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Schwarzer Ritter und trauriger Schwan

Das sind ein paar Kuriositäten aus dem Polizeibericht 2020. Auch ein Liebesakt und Toilettenpapier spielten eine Rolle.

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Der Hinweis der aufmerksamen Zeugin und der schnelle Polizeieinsatz „verhinderten“ Anfang Mai ein vermeintliches Einnehmen der Jakubzburg zu Mortka durch Ritter „Rüstig“ William II, wie sich der junge Mann selbst bezeichnete.
Der Hinweis der aufmerksamen Zeugin und der schnelle Polizeieinsatz „verhinderten“ Anfang Mai ein vermeintliches Einnehmen der Jakubzburg zu Mortka durch Ritter „Rüstig“ William II, wie sich der junge Mann selbst bezeichnete. © Foto: Polizei

Januar: Polizisten beendeten einen „schulfreien“ Tag
Keinen Bock auf Schule hatten offenbar zwei Jungs im Alter von acht und elf Jahren in Hoyerswerda. Deshalb machten sie kurzerhand einen Tag „blau“. Ihr Fehlen in der Schule blieb natürlich nicht unbemerkt. Die Schulleiterin informierte nach Rücksprache mit den Eltern die Polizei. Beamte machten die Schulschwänzer auf dem Lausitz-Center-Parkdeck ausfindig. Die Jungs waren sich ihres Fehlers nicht bewusst.

Februar: Am Straßenrand blieb ein trauriger Schwan zurück
Ein Schwanen-Pärchen überquerte die Verbindungsstraße zwischen Dörgenhausen und Keula, als ein Auto in die beiden hinein- und ohne anzuhalten davonfuhr. Das verletzte Schwanen-Männchen blieb sterbend zurück. Das verbliebene Weibchen, das sich anfangs trauernd in der Nähe aufgehalten hatte, entfernte sich während der Unfallaufnahme. Da sich diese Vogel-Paare bekanntlich für das ganze Leben binden, bleibt zu hoffen, dass die Schwanen-Witwe einen neuen Partner gefunden hat.

März: Einbrecher deckten sich mit Toilettenpapier ein
Unbekannte sind über Nacht in einen Keller des Wohnhauses an der Ludwig-van- Beethoven-Straße in Hoyerswerda eingebrochen. Sie erbeuteten neben Wasser und Wein auch einen Vorrat von zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Corona-Lockdowns besonders hoch im Kurs stehendem Toilettenpapier. Die gestohlenen Vorräte hatten einen Wert von rund 100 Euro.

April: Polizist zu Fuß schnappt einen flüchtenden Fahrraddieb
Einer Streife des Reviers Hoyerswerda ist auf der Rosa-Luxemburg-Straße in Hoyerswerda ein telefonierender Radfahrer aufgefallen. Als die Ordnungshüter ihn anhalten wollten, flüchtete der Mann in rasanter Geschwindigkeit. Ein zu Fuß nacheilender Beamter stellte den Radfahrer, der unter Drogeneinfluss stand, jedoch wenig später in einem Hinterhof. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass das E-Bike so manipuliert war, dass es Geschwindigkeiten von mehr als 25 km/h fahren konnte. Zudem war es zwei Monate zuvor gestohlen worden.

Mai: Schwarzer Ritter an der Burg in Mortka sorgt für Polizeieinsatz
An einem späten Donnerstagnachmittag hat ein schwarzer Ritter an der Jakubzburg für einen Polizeieinsatz gesorgt. Vorausgegangen war dem ein Notruf, in dem mitgeteilt wurde, dass zwei maskierte Personen mit Axt in die Burg einbrechen würden. Drei Funkstreifenwagen eilten zum Einsatzort. Dort trafen die Polizisten zwei Männer an. Offenbar störten sie ein Fotoshooting. Ein 21-Jähriger trug eine selbst gefertigte schwarze Ritterrüstung und einen Helm aus Metall. Außerdem hielt er die Nachbildung einer riesigen Axt aus Holz in der Hand. Sein Begleiter versuchte, ihn vor der Burg fotografisch in Szene zu setzen. Die Männer hielten sich auch nicht auf dem Gelände, sondern hinter der Burg auf. Die Polizisten gaben Entwarnung.

Juni: Mit Taucherausrüstung in verqualmte Wohnung „eingetaucht“
In einer Wohnung am Haag hatte die Bewohnerin einen Topf mit Zuckermelasse auf dem Herd stehen lassen. Es kam zum Brand mit starker Rauchentwicklung. Ein couragierter Nachbar, der ein Hobbytaucher ist, zog sich kurzerhand seine Tauchausrüstung an und begab sich in die verqualmte Wohnung. Er nahm den Topf vom Herd und brachte ihn ins Freie. Es entstanden weder Sach- noch Personenschäden.

Juli: Öffentliches Ärgernis durch Liebesakt am Erikasee
Ein Pärchen hat am Strand des Erikasees in Laubusch mit körperlichen Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit für einen Polizeieinsatz gesorgt. Andere Badegäste mit Kindern hatten die beiden bereits aufgefordert, ihr Liebesspiel zu unterlassen. Da die 29-Jährige und ihr 30-jähriger Partner jedoch unbeeindruckt weitermachten, rief eine Zeugin die Polizei. Die griff das Pärchen, das zu diesem Zeitpunkt bereits den bergbaulich gesperrten Strand des Erikasees verlassen hatte, im Bereich von Laut-Nord auf. Es gab eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.

August: Trockenes Flussbett bringt jede Menge Munition ans Licht
Weil die Schwarze Elster im Bereich Neuwiese ausgetrocknet war, wurde Munition im Flussbett entdeckt. Polizisten fanden insgesamt 107 Kleinkaliber-Patronen. Sie stellten die Munition sicher und übergaben sie dem Kampfmittelbeseitigungsdienst.

September: Drei Pferde auf einem Mitternachtsausflug
Drei freilaufende Pferde auf der Seidewinkler Straße in Neuwiese-Bergen riefen in den späten Abendstunden die Polizei auf den Plan. Die Beamten versuchten, die großen Tiere von der Straße zu bekommen, um Gefahren abzuwenden. Der Eigentümer sicherte schließlich die Ausreißer und brachte sie zurück auf die nahegelegene Koppel.

Oktober: Panzersprenggranate statt Pilze gefunden
Auf der Suche nach Pilzen ist ein 27-Jähriger in einem Waldgebiet bei Spreewitz auf einen munitionsähnlichen Gegenstand gestoßen. Richtigerweise rief er die Polizei, welche sich zum Fundort begab und gleichzeitig den Kampfmittelbeseitigungsdienst verständigte. Dieser traf am Abend ein und nahm sich des Fundstückes an. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine russische Panzersprenggranate handelte.

November: Falschabbiegerin bleibt auf einem Bahngleis stecken
Eine 79-jährige VW-Fahrerin befuhr die B 97 in Bernsdorf. Sie hatte die Absicht, nach rechts auf den Busplatz zu fahren und bog zu früh ab. In der Folge fuhr sie in das Gleisbett der Bahn AG, wo sie sich festfuhr. Die Freiwillige Feuerwehr Bernsdorf musste das Fahrzeug aus der Notlage befreien. Die Bahnstrecke war bis zum Abschluss der Bergemaßnahmen gesperrt.

Dezember: Rohes Ei klatscht gegen Blitzerfahrzeug
Das Ordnungsamt hat in Lauta an der Gerhart-Hauptmann-Straße eine Geschwindigkeitskontrolle durchgeführt, als plötzlich ein Ei geflogen kam. Wie sich zeigte, hatte der Blitzer eine halbe Stunde zuvor einen 54-jährigen Temposünder erfasst. Der Mann kam mit seinem Fahrrad an den Kontrollort zurück und warf das Ei an die Fahrertür des Überwachungsfahrzeugs. Er bekam eine Anzeige. (al/pk/kk/th/fs/rgr)