Solarstrom-Gewinnung auf 80 Hektar

Lauta. Wie kaum eine andere hiesige Kommune ist Lauta mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Größenordnungen ausgestattet. Laut städtischem Bauamt ist aktuell eine Fläche von rund 70 Hektar, das entspricht knapp 100 Fußballfeldern, mit solchen Anlagen bestückt. Der Löwenanteil davon befindet sich im Bereich des Industrie- und Gewerbegebietes Lauta. Die Solaranlagen im Gewerbepark Laubusch nehmen zehn Hektar Fläche ein. Weitere zehn Hektar werden demnächst hinzukommen.
Noch vor dem Jahreswechsel haben die Stadträte den Weg für die Planungen zur Errichtung von zwei neuen Solarparks geebnet. In einem Fall geht es um die 4,4 Hektar große Fläche der von 2013 bis 2015 mit einem Aufwand von rund drei Millionen Euro sanierten Industriemülldeponie, die sich auf dem ehemaligen Lautawerk-Gelände an der Friedrich-Engels-Straße befindet. Hier ist die Errichtung von Solarmodulen mittels Aufständersystem vorgesehen. Im anderen Fall läuft die Planung darauf hinaus, die auf der Rotschlammhalde Nord an der sogenannten Kippenstraße zwischen Waldesruh und Torno bereits vorhandene Solaranlage zu erweitert. Die Gesamtfläche dürfte sich knapp verdoppeln. „Dem kann man nur zustimmen“, hatte Bürgermeister Frank Lehmann vor der Beschlussfassung im Stadtrat erklärt und darauf aufmerksam gemacht, dass es sich in beiden Fällen um vorbelastete Flächen handle, die für so gut wie alle Nutzungen nicht brauchbar sind. „So erfüllen sie aber noch einen guten Zweck.“
„Die Grundstücke gehören demjenigen, der die Anlagen aufstellen möchte“, so der Hinweis von Bauamtsleiter Rainer Möhrke. In beiden Fällen handle es sich zudem um den gleichen Investor. Hinsichtlich des Solarparks nördlich der Friedrich-Engels-Straße betonte er, dass die Photovoltaik-Module so ausgerichtet werden, dass keine Blendung der Anwohner erfolgt. „Als zusätzlicher Sichtschutz zur angrenzenden Wohnbebauung“, so heißt es in den Erläuterungen zum Beschluss, „soll das Gebiet mit einer Hecke umgrenzt werden.“Der Naturschutz wird bei beiden Vorhaben ebenfalls eine Rolle spielen. Die Rede ist von einer gezielten Anpflanzung und Pflege von heimischen Getreidearten, Wildkräutern und Wildblumen, die zur Entstehung eines Kleinbiotopes beitragen. Angedacht sei auch eine landwirtschaftliche Nutzung der Flächen während der Beriebszeit der Anlagen. Hierbei könne anstatt einer maschinellen Mahd eine Beweidung durch Tiere zum Tragen kommen.


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nutzung der von den Solarparks erzeugten Energie. Die soll zu einem Großteil den Eigenbedarf des Produktionsbetriebes der im Industriegebiet ansässigen M.C.L. Dienstleistungs-GmbH und der Produktions- und Umweltservice GmbH abdecken. „Herr Leiker will den Strom für sich selbst nutzen“, erklärte Hubert Förster (Freie Wähler) und merkte an: „Angesichts der Energiepreise kann man das nur befürworten.“