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Stadtrundgang mit König in Spremberg

König Bansah regiert eine der vielen ghanesischen Volksgruppen von Deutschland aus.

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Das Spremberger Adelsfräulein „Jutta von Kittlitz“ mit König Bansah beim Königinnen-Treffen im Vorjahr im bayrischen Traunstein.
Das Spremberger Adelsfräulein „Jutta von Kittlitz“ mit König Bansah beim Königinnen-Treffen im Vorjahr im bayrischen Traunstein. © Foto: privat

Von Beowulf Kayser

Spremberg/Ludwigshafen. Nach dem Besuch vom britischen Royal Charles III. in Berlin und Hamburg soll es jetzt eine Mini-Auflage für Spremberg geben. Ein König aus dem westafrikanischen Ghana will in die Stadt kommen, kündigte Sprembergs Gästeführerin Veronika Dubau alias „Adelsfräulein Jutta von Kittlitz“ an. Sie hatte Togbui Ngoryifa Chepas Kosi Bansah, König einer der vielen ghanesischen Volksgruppen mit über 200.000 Einwohnern, vor mehreren Jahren beim Königinnen-Tag in Blomberg (Nordrhein-Westfalen) und beim Königinnen-Treffen in Traunstein (Bayern) im Vorjahr kennengelernt und mit ihm über eine Besuchsabsicht in Spremberg und der Lausitz gesprochen. Das Feedback der seit 1970 im pfälzischen Ludwigshafen lebenden Hoheit war positiv. „König Bansah sagte sofort zu und sein jetziger Besuch könnte unsere Kleinstadt nicht nur aufwerten, sondern auch noch bekannter machen“, so die Gästeführerin. Seine bisherige Lebensgeschichte hat der ungewöhnliche König ausführlich in seinem Buch „Zwischen Krone und Schraubenschlüssel“ beschrieben.

Tagsüber repariert der 1948 geborene König Bansah nämlich in seiner Ludwigshafener Meisterwerkstatt Autos im „Blaumann“ und abends regiert er sein Volk per E-Mail, Skype und Fax. Er ist also Mechaniker und Majestät in einer Person, spricht Deutsch mit Pfälzer Dialekt, Englisch und natürlich seine Stammessprache. An seiner Seite immer die 1958 geborene deutsche Ehefrau und diplomierte Sozialpädagogin Gabriele, die nach der Heirat vor 23 Jahren zur Königin wurde, und seine beiden Kinder. An den Wänden hängen Fotos von ihm, unter anderen mit Helmut Kohl, Papst Johannes II., den Wildecker Herzbuben und von togolesischen Stammeskönigen. Für sein Volk hat er schon eine Menge getan, so zahlreiche Schulen gebaut und viele soziale Projekte inszeniert. Er ist ein sehr gefragter Mann, reist viel und wird überall „herumgereicht“. „Jetzt soll er auch die Herzen der Spremberger im Sturm erobern“, so das Adelsfräulein.

Ein königliches Besuchsprogramm ist bereits vorbereitet. Besonderer Höhepunkt soll dabei seine Teilnahme an der 3. Theatralischen Stadtführung am 7. Mai werden. Sie beginnt 14 Uhr am „Sonntagschen Haus“ und endet nach weiteren vier Stationen mit der „Hochzeit“ des Adelsfräuleins „Jutta von Kittlitz“ mit ihrem unversehrt aus einem der historischen Kreuzzüge zurückgekehrten Ritter Seyfried von Loeben, gespielt vom Spremberger Bauunternehmer Peter Wolf, im Schlosshof. Auch eine Stippvisite des Königs aus Ghana auf dem Georgenberg ist vorgesehen. Hier soll er über das 1192 errichtete kleine Gotteshaus der Jutta von Kittlitz informiert werden, das 1974 abgerissen wurde. An alter Stelle steht hier jetzt bereits eine große Bodenplatte für einen imaginären Kapellen-Nachbau. Auch eine Visite beim „Alten Fritz“ in Hornow steht auf dem dreitägigen Besuchsprogramm.