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Hoyerswerda
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Wieder Ostereierwaleien

Zum „Kleinen Ostern“ kamen viele Besucher nach Neustadt.

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Das Osterspiel begeistert.
Das Osterspiel begeistert. © Foto: Jost Schmidtchen

Von Jost Schmidtchen

Neustadt/Spree. Seit Mitte der 1990er Jahre veranstaltet der Heimatverein eine Woche nach dem Osterfest zu den „Kleinen Ostern“, wie man sie hier landläufig nennt, für die Kinder des Dorfes das Ostereierwaleien. Es erfreut sich über die Jahre stetiger Beliebtheit, und ist aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Auch wenn das Wetter mal nicht so frühlingshaft mitspielt. In diesem Jahr gab es im Vorfeld angesichts des Tage anhaltenden Regens seitens der Organisatoren einige Bedenken. Spätestens am Sonntagnachmittag war klar, dass dies unbegründet war: Der Besucheransturm war trotz des wieder einsetzenden Regens enorm. „Die Leute hält es nicht mehr in ihren Wohnungen, die wollen ganz einfach raus“, sagte Stefan Krautz, der Vorsitzende des Heimatvereins. Auch die Neustädter Kinder hielten am Sonntag nicht viel vom verordneten Mittagsschlaf. Schon vor der Zeit standen sie mit ihren Pappen voll bunter Ostereier an der Waleirutsche und legten los. Mit der Zeit wurden es immer mehr und die Frauen in ihren sorbischen Trachten kamen trotz der nassen Kühle ins Schwitzen. Schließlich mussten sie ja aufpassen, dass die Regeln eingehalten wurden. Man darf durchaus sagen: Die „Kleinen Ostern“ hatten fast schon Volksfestcharakter. Die Vereinsfrauen hatten Kuchen gebacken, vom Grill gab es Würste und Steaks. „Bei uns im Dorf sind wir als Heimatverein bemüht, das sorbische Leben zu erhalten“, so Stefan Krautz. „Diese Veranstaltung ist alljährlich das erste Zusammentreffen im Frühling. Am 1. Mai fahren wir zur Krabat-Mühle nach Schwarzkollm und beteiligen uns als Verein am dortigen Frühlingsfest unter dem Motto ‚Wollverarbeitung und Stoffe‘. Unsere Frauen werden das Plätten der Blaudruckschürzen nach dem Stärken zeigen.“ Auch die 14-tägigen Treffen zum Tanz werden im Dorf weitergeführt, allerdings zunehmend anders. Die Tanzpaare werden älter, da wird es vor allem mit den flotten Tänzen schwieriger. Deshalb orientiert der Heimatverein jetzt mehr auf das gemeinsame Singen sorbischer Lieder. Um den Erhalt des sorbischen Brauchtums kümmern sich im Spreetaler Ortsteil auch der Jugendclub und die Freiwillige Feuerwehr.