Hoyerswerda
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Mineralien sammeln: Leidenschaft seit 60 Jahren

Hoyerswerdaer Mineraliensammler feiern ihr 60-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung und einer neuen Ausstellung.

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Auch dieser Kristall gehört zur Sammlung der Mineralienfreunde aus Hoyerswerda.
Auch dieser Kristall gehört zur Sammlung der Mineralienfreunde aus Hoyerswerda. © Foto: Jürgen Nitschke

Von Jürgen Nitschke

Hoyerswerda. Wer kann sich sein Badezimmer heutzutage noch ohne fließendes warmes und kaltes Wasser vorstellen? Wer möchte im Bad auf Licht, Heizung sowie Wand- und Bodenfliesen verzichten?

Nun – dass dem nicht so ist, verdanken wir den Mineralien, oder besser gesagt der industriellen Nutzung der Mineralien als Rohstoffe zur entsprechenden Weiterverarbeitung. Die „Schätze der Erde“, so zum Beispiel das Kupfer, braucht man für die Wasserleitungen oder die Stromkabel, das Eisen, Zink usw. für Heizkessel und Calcit (Kalk) und Gips für Leichtbauwände oder schöne Wand- und Bodenfliesen.

Auf diesen wirtschaftlichen Aspekt, auf die Bedeutung der Minerale für das tägliche Leben hat Professor Jens-Uwe Götze von der TU Bergakademie Freiberg in seiner Rede im Rahmen der Festveranstaltung zum 60-jährigen Bestehen der Bezirksgruppe Ostsachsen der Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) hingewiesen. Hoyerswerdas Bürgermeister Mirko Pink dankte in seinem Beitrag dem Mineralienverein Ostsachsen vor allem für das bereits seit Jahrzehnten wichtige Engagement in der Arbeit mit Kindern, Schülern und Jugendlichen in der Arbeitsgemeinschaft „Junge Mineralogen“ des Naturwissenschaftlich-Technischen Zentrums (Natz) in Hoyerswerda.

Auch in diesem Jahr wird es wieder während der sächsischen Sommerferien eine ganze Woche Tages- und Mehrtages-Exkursionen mit Kindern und Jugendlichen in die regionalen Kiesgruben und Steinbrüche geben, um praktisches Wissen und Erfahrungen beim Sammeln von Mineralien und Fossilien zu vermitteln. Vor allem aber soll damit bei den jungen Heranwachsenden die Freude an der Natur, besonders aber an der Mineralogie, geweckt und gefördert werden.

Der Präsident der VFMG, Michael Hohl, hob in seiner Festansprache hervor, dass die Bezirksgruppe Ostsachsen der bundesweiten Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie (VFMG) mit ihren gegenwärtig über 70 Mitgliedern sich seit ihrer Gründung im Jahr 1984 zu einer der größten und vor allem aktivsten der rund 30 bundesweit agierenden Bezirksgruppen entwickelt hat. Auch der diesjährige Arbeits- und Veranstaltungsplan, einzusehen unter www.sachsen-mineralien.de, sei ein erneuter Beweis dafür, wie ein Verein ein ganz lebendiges und interessantes Vereinsleben organisieren kann, wenn "die Chemie stimmt".

In Anerkennung ihres ehrenamtlichen Engagements zeichnete Michael Hohl zwei Vereinsmitglieder mit der „Goldenen Ehrennadel“ und drei Mitglieder mit der „Silbernen Ehrennadel“ der VFMG aus.

In einer Sonderausstellung konnten sich die Gäste dieser Festveranstaltung die schönsten Eigenfunde von Mineralien und Fossilien der Vereinsmitglieder anschauen. Eine Foto-Show dokumentierte die 60 Jahre Vereinsleben und eine kleine Broschüre mit dem Titel „1964 – 2024 Mineralien, Leidenschaft und Sammlerglück seit 60 Jahren“, die allen Gästen überreicht wurde, rundete diese Festveranstaltung ab.

Den festlichen Rahmen gestaltete der Männerchor Lohsa unter Leitung von Ulrike Minkwitz – zum Auftakt mit dem Lied „Oberlausitz, geliebtes Heimatland“, dem „Barbara-Lied“ sowie dem „Steigerlied“.

Die nächsten Börsen der Mineralien- und Fossiliensammler finden im Lausitz-Center Hoyerswerda (10./11. Mai), im Findlingspark Nochten (9. Juni) und zur „Lausitzer Mineralienbörse“ in der Energiefabrik Knappenrode (17. August) statt.