Hoyerswerda
Merken

Überraschung im Beutel: Nächstes Albino-Känguru im Zoo in Hoyerswerda

Ist das Känguru-Baby im Hoyerswerdaer Zoo weiß oder nicht? Lange haben Zoo-Experten gerätselt. Jetzt kann es jeder sehen.

Von Sascha Klein
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Noch schaut das kleine Albino-Känguru aus dem Beutel der Mutter. Bald ist es zu groß dafür.
Noch schaut das kleine Albino-Känguru aus dem Beutel der Mutter. Bald ist es zu groß dafür. © Foto: Zoo Hoyerswerda

Das winterliche Schneeweiß hat sich aus dem Straßenbild Hoyerswerdas schon länger wieder verflüchtigt. Aber was ist das? Im Hoyerswerdaer Zoo leuchtet es bei den Bennett-Kängurus dafür jetzt zweimal weiß. Der schöne Grund: Die weiße Bennett-Känguru-Dame „Schneeflöckchen“ hat zum ersten Mal Nachwuchs bekommen. Und jetzt ist auch zu sehen: So wie die Mutter hat auch das Jungtier ein schneeweißes Fell, teilt der Zoo nun mit.

Etwa acht Monate alt ist der Nachwuchs der inzwischen eineinhalb Jahre alten Bennett-Känguru-Dame. Es ist für sie der erste Nachwuchs. Lange haben die Zoo-Experten gerätselt, wie das Jungtier im Beutel wohl aussieht. Ist es weiß oder ist es nicht weiß? „Erst seit ungefähr Anfang Januar hat sich erahnen lassen, dass auch das Jungtier von Flöckchen ein weißes Fell besitzt“, berichtet Ronny Häusler. Er ist Tierpfleger im Zoo Hoyerswerda. Bis dahin habe der Nachwuchs zwar schon ab und zu den Kopf aus dem Beutel gereckt. Der war zu diesem Zeitpunkt aber noch nackt und rosa. Das bedeutete für die Tierpfleger: warten.

Geschlecht der Känguru-Babys noch unbekannt

Jetzt wissen die Zoo-Mitarbeiter um die Farbe des Jungtiers. Ansonsten macht der weiße Känguru-Nachwuchs noch keine großen Sprünge. Er sei noch ziemlich verschlafen und genieße die Zeit in Mamas Beutel. „Nicht mehr lange und das Jungtier wird für den Beutel zu groß sein. Dann können wir auch schauen, welches Geschlecht der Nachwuchs hat“, erzählt Ronny Häusler weiter. Das ist dann das vermutlich letzte Geheimnis des weißen Kängurus.

Im Mai des vergangenen Jahres kam das Känguruweibchen „Schneeflöckchen“ aus dem Zoo Tábor in Tschechien ins Lausitzer Seenland. Sie hatte sich schnell und gut in die Gruppe integriert und an die Wohngemeinschaft mit Emu-Dame Hilde gewöhnt, sagt Zoo-Sprecherin Stefanie Jürß. Mit dem Jungtier leben nun sieben Kängurus auf der begehbaren Anlage im Zoo Hoyerswerda.

Die Besonderheiten von Bennett-Kängurus

Bennett-Kängurus, auch Rotnackenwallabys genannt, stammen aus dem südöstlichen Australien und Tasmanien. Ihren Namen verdanken sie dem rötlich gefärbten Fell im Nacken- und Schulterbereich. Das Sozialverhalten der Bennett-Kängurus ist nicht sehr ausgeprägt. Sie leben entweder allein oder in kleinen Gruppen. Gräser und Kräuter gehören zur Hauptnahrungsquelle dieser kleinen Känguruart.

Eine Besonderheit zeichnet die Kängurus aus: Sollten die Lebensumstände für Nachwuchs gerade ungünstig sein, können die Tiere die Geburt verzögern und auf bessere Zeiten verschieben. Sie sind ebenfalls in der Lage, zwei Jungtiere verschiedenen Alters großzuziehen und zu säugen.

Albinismus ist im Tierreich ein seltenes Phänomen, bei dem den Betroffenen die Farbpigmente fehlen. Durch ihre Auffälligkeit sind sie häufig Ziel potenzieller Räuber. Auf der Insel Bruny Island im Süden Tasmaniens gibt es mit 200 Tieren das größte Vorkommen einer weißen Bennett-Känguru-Population.