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Hier scheppert es mächtig und wird gerast

Der Fahrbahnzustand auf der Straße des 8. Mai in Bernsdorf ist erbärmlich. Anwohner fordern die Sanierung und bis dahin eine Geschwindigkeitsbegrenzung.

Von Ralf Grunert
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Werner Grubert zeigt auf eine von vielen Stellen, an denen die Fahrbahn der Straße des 8. Mai mehrere Zentimeter abgesackt ist. Wenn eine Lkw darüber fährt, schepperte es nicht nur laut, es kommt auch zu Erschütterungen.
Werner Grubert zeigt auf eine von vielen Stellen, an denen die Fahrbahn der Straße des 8. Mai mehrere Zentimeter abgesackt ist. Wenn eine Lkw darüber fährt, schepperte es nicht nur laut, es kommt auch zu Erschütterungen. © Foto: Ralf Grunert

Bernsdorf. Aus Protest gegen die Verkehrsbelastung und den Zustand der Straße des 8. Mai in Bernsdorf ist unter Anwohnern eine Unterschriftensammlung im Gange. Wie Stadtrat Werner Grubert (Freie Wähler/BKC), selbst ein Anwohner, jetzt im Kreise seiner Ratskollegen informierte, gebe es durch die von Lkw verursachten Erschütterungen schon Schäden an Häusern. Die Straße selbst ist im Abschnitt zwischen dem ASB-Pflegeheim und der B 97-Kreuzung von Rissen und bis zu acht Zentimeter tiefen Absenkungen überzogen. Betroffen sind insbesondere die Bereiche, in denen vor Jahren nach dem Straßenbau nachträglich Wasserleitungen verlegt wurden. „Ich verstehe nicht, dass hier nichts passiert“, beklagte Werner Grubert, zumal die Probleme seit Jahren bekannt sind und immer wieder angesprochen wurden.

Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv), das für diese Staatsstraße zuständig ist, hat im vergangenen Jahr angekündigt, in diesem Jahr die Planungen für die Straße des 8. Mai anschieben zu wollen (TAGEBLATT berichtete). Nach Auskunft des Bernsdorfer Bauamtsleiters Dirk Lieback habe es im Frühjahr zwar eine Beratung mit dem Lasuv gegeben, bei der es um Straßenbau ging. „Wie weit die Planung ist, da haben wir keine Kenntnis.“ Das Problem im konkreten Fall sei aber, dass im Zusammenhang mit einem Straßenbau auch gleich die Kanalisation in Angriff genommen werden soll, da diese an der Kapazitätsgrenze angekommen ist.

Also müssten Lasuv und der Abwasserzweckverband „Kamenz-Nord“ ihre Baumaßnahmen unter einen Hut bekommen und auch die benötigten Gelder zur Verfügung stellen. Wann das klappen könnte, darüber mag sicher niemand spekulieren.

Als Maßnahme zur Linderung der Verkehrsbelastung, insbesondere der Erschütterungen, wünschen sich die Anwohner die Einrichtung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h zwischen dem ASB-Pflegeheim und der B 97-Kreuzung. „Das muss doch möglich sein“, findet Stadtrat Lutz Härtner (FDP) und verweist auf das nur wenige Kilometer entfernt an der gleichen Straße liegende Dorf Grünewald. Dort klappt es damit – im Brandenburgischen.

Bürgermeister Harry Habel (CDU) glaubt, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung kaum nützt. Die Erfahrung zeigt, dass sich viele Fahrzeugführer nicht daran halten und Kontrollen nicht allzu viel bringen, da sich Lkw-Fahrer per Funk gegenseitig warnen. Ingolf Höntsch (FDP) wollte das nicht gelten lassen und appellierte, dass die Stadt nicht einfach klein beigeben dürfe. „Wir sind darüber her. Wir müssen sehen, wie wir es hinbekommen“, erklärte der Bürgermeister mit Blick auf die Gesamtproblematik und erinnerte an die Bahnbrücke in Straßgräbchen. „Dort hat es auch gedauert. Jetzt läuft es ohne Probleme.“