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Hoyerswerda
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Wiednitzer sind sich uneins beim Abwasser

Die Einwohner-Befragung hat zwei deutliche Ergebnisse. Der Ortschaftrat akzeptiert das. Auch in Großgrabe wird er das tun.

Von Ralf Grunert
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© Archivfoto: Ralf Grunert

Wiednitz/Großgrabe. Eine Besonderheit in der Stadt Bernsdorf ist, dass es unterschiedliche Aufgabenträger bei der Abwasserentsorgung gibt. Die Kernstadt mit Zeißholz ist Mitglied im Abwasserzweckverband (AZV) Kamenz-Nord, dem auch Lauta und die Elsterheide angehören. Straßgräbchen gehört zum AZV Obere Schwarze Elster. Die Abwasserentsorgung in Wiednitz samt Heide und Großgrabe dagegen liegt seit deren Eingemeindung in städtischer Zuständigkeit. Dass die Stadt diese Verantwortung gern an den AZV Kamenz-Nord abgeben würde, weil es Verwaltungsaufwand mit sich bringt und finanzielle Ressourcen bindet, ist seit Jahren bekannt. Um in Erfahrung zu bringen, ob die Einwohner für oder gegen einen Beitritt zum AZV sind, erfolgte in beiden Orten eine Befragung. In diesem Zusammenhang erhielten die Betroffenen auch ein Schreiben mit einer Gegenüberstellung der Entsorgungsgebühren anhand von Modellrechnungen.

Über das Ergebnis der Befragung in Wiednitz wurde am Donnerstagabend in der Sitzung des Ortschaftsrates informiert. Demnach waren im Ortsteil Wiednitz 266 Eigentümer angeschrieben worden. Von 171 gab es eine Antwort. 50 Eigentümer sind für einen Beitritt zum AZV „Kamenz-Nord“ und 121 dagegen. „Der Vorteil eines Beitritts zum AZV ist für die Bürger nicht so deutlich geworden“, hieß es in der Ratsrunde. Zumal es kaum einen Kostenunterschied gebe. Noch klarer, aber konträr, fiel das Ergebnis der Befragung im Ortsteil Heide aus, wo es eine zentrale Entsorgung gibt und 31 Eigentümer angeschrieben wurden. 21 haben geantwortet, davon sind 18 für einen Beitritt, drei dagegen.

„Wiednitz ist mehrheitlich gegen den Beitritt, Heide mehrheitlich dafür“, fasst Ortsvorsteher Markus Neumann zusammen. Wie er erklärte, habe der Ortschaftsrat laut Eingemeindungsvertrag in Fragen der Abwasserentsorgung ein Mitspracherecht. Und er wäre schlecht beraten, wenn er gegen das Bürger-Votum stimmen würde. Das geschah am Donnerstag auch nicht.

Wie sich die Bürger im Ortsteil Großgrabe entschieden haben, darüber soll am 22. März in der Sitzung des Ortschaftsrates informiert werden, kündigte Ortsvorsteherin Jacqueline Koitsch an und fügte hinzu, dass sich auch hier der Ortschaftsrat dem Votum der Bürger beugen werde. (rgr)