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"Wir bekommen Probleme"

Die Sabrodter Ortsfeuerwehr hat ziemlich viele Mitglieder, wenig Platz und eine große Sorge.

Von Ralf Grunert
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Das ist das Sabrodter Feuerwehrgerätehaus vom Baujahr 1968. Im Prinzip handelt es sich um eine Doppelgarage. Kein Wunder, dass ein neues Gerätehaus gewünscht wird.
Das ist das Sabrodter Feuerwehrgerätehaus vom Baujahr 1968. Im Prinzip handelt es sich um eine Doppelgarage. Kein Wunder, dass ein neues Gerätehaus gewünscht wird. © Foto: Ralf Grunert

Sabrodt. Mit einer Portion Ärger im Bauch meldete sich Stefan Kunze im Elsterheider Gemeinderat zu Wort. Zwei Kameraden begleiteten den Sabrodter Ortswehrleiter zur Sitzung, von der er erwartet hatte, dass sein Anliegen auf der Tagesordnung stehen würde. Tat es aber nicht.

Der Ortswehrleiter hat unlängst einen Antrag auf Änderung des Brandschutzbedarfsplans in der Gemeindeverwaltung eingereicht, wobei es um zwei Dinge ging, nämlich die Schaffung eines zweiten Stellplatzes für ein Einsatzfahrzeug in einem Neu- oder einem Anbau – und um den Verbleib des Mannschaftstransportwagens in Sabrodt statt dessen Wechsel zur Blunoer Ortsfeuerwehr. „Ich habe den Bürgermeister gebeten, das auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung zu setzen“, ließ er die Ratsrunde wissen. Auch habe er Kenntnis, dass sein Antrag eine Woche zuvor in einer Ausschusssitzung besprochen wurde, zu der er nicht eingeladen war, um Stellung zu nehmen, was ihn wundert.

„Es ist schon immer so, dass Dinge, die auf die Tagesordnung des Gemeinderates gelangen oder auch nicht, im Ausschuss vorberaten werden“, erläuterte Bürgermeister Dietmar Koark (CDU) das Prozedere. Zusammen mit anderen feuerwehrspezifischen Themen sei das auch mit dem Antrag von Stefan Kunze geschehen. Mit zwei stellvertretenden Gemeindewehrleitern saß dabei auch der nötige Sachverstand am Tisch. Letztlich sei der Ausschuss mehrheitlich der Meinung gewesen, den Brandschutzbedarfsplan nicht zu verändern. „Deshalb steht dieser Punkt auch nicht auf der Tagesordnung des Gemeinderates.“

Beide Fahrzeuge werden gebraucht

Stefan Kunze war mit diesen Auskünften nicht zufrieden. Er verwies auf die beratende Funktion der Ortswehrleiter und betonte: „Ich hätte gehört werden müssen.“ Die Umsetzung eines Fahrzeuges gerade bei der Feuerwehr sei nun mal ein sehr sensibles Thema. Es wird noch ein Gespräch geben, sicherte ihm der Bürgermeister zu.

Derzeit ist ein Mannschaftstransportwagen in Sabrodt stationiert und ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) in der Beschaffung. Bis Mai kommenden Jahres soll es ausgeliefert sein. Allerdings passt das neue Fahrzeug nicht in die Garage. „Hier muss man also baulich etwas tun“, erklärte Stefan Kunze im Gespräch mit TAGEBLATT und fügte hinzu, dass beide Fahrzeuge benötigt werden. „Es gibt für uns nicht mehr genügend Transportmittel, wenn der Mannschaftstransportwagen weggeht. Dann bekommen wir Riesen-Probleme, unsere Leute an den Einsatzort zu bringen.“

Sabrodt verfügt über eine sehr mitgliederstarke Ortsfeuerwehr. Von den 96 Mitgliedern sind 40 aktive Einsatzkräfte. Die Jugendfeuerwehr hat 18 Mitglieder, noch mal so viele Bambini kommen hinzu, zählt der Ortswehrleiter auf. Zur Alters- und Ehrenabteilung und zur Schalmeienkapelle gehören jeweils 20 Kameraden und Kameradinnen. „Im Jahre 2013 wurde der Mannschaftstransportwagen explizit für die Jugendfeuerwehr angeschafft“, erinnert Stefan Kunze. Nun sorgt er sich um die Aufrechterhaltung der Jugendarbeit, wenn das Fahrzeug weggehen sollte. „Auch für die Schalmeienkapelle wird es benötigt.“