Merken

Im Anzug an der Seitenlinie

Bannewitz-Trainer Jens Hieckmann löst beim Derby gegen Hainsberg Wettschulden ein.

Teilen
Folgen
NEU!
© Dirk Zschiedrich

Von Jürgen Schwarz

Bannewitz. Die erste Aufregung nach Bekanntgabe des Sebnitzer Rückzugs aus der Fußball-Landesklasse Mitte zum Saisonende hat sich gelegt. Am anstehenden 18. Spieltag gastieren die Wilsdruffer beim Tabellenvierten im Waldstadion. Sebnitz-Trainer Uwe Rahle ist froh, dass die Katze aus dem Sack ist: „Ich hoffe, dass die Entscheidung des Vereins, freiwillig abzusteigen, die Ungewissheit bei den Spielern und damit auch ein paar Kopfprobleme beendet hat. Natürlich ist das innerhalb der Mannschaft nicht unbedingt mit Freude aufgenommen worden, bringt aber Klarheit für die Zukunft.“ Der Rückzug des Staffelsiegers von 2016 und Dritten der Vorsaison bringt zugleich etwas Entspannung in den Abstiegskampf, denn der BSV steht als erster Absteiger in die Kreisoberliga fest. Zudem vermeldet der „Buschfunk“, dass auch Schlusslicht Coswiger FV über einen Rückzug nachdenkt. Bereits 2017 war das lange Zeit ein Thema in Coswig. Staffelleiter Günter Urban hat bisher allerdings keine offizielle Information erhalten, „aber die Vereine haben ja auch noch bis zum 30. April Zeit“.

Bei Motor Wilsdruff (10.) sollte man sich im Kampf um den Ligaverbleib aber auf die eigenen Stärken besinnen, so wie zuletzt in Possendorf (3:3). Die SG Empor (7.) gastiert in Coswig und könnte dort entscheidende Schützenhilfe für die Wilsdruffer leisten.

Der Tabellen-Vorletzte Hartmannsdorfer SV Empor baut auf das Heimrecht, steht aber gegen den BSC Freiberg (2.) vor einer äußerst schwierigen Aufgabe. Nur ein Zähler wurde bisher in der Rückrunde gebucht. Beim Hinspiel hatte Marcus Linne den Aufsteiger schnell in Führung gebracht, die Bergstädter haben dann aber noch einen deutlichen 4:1-Erfolg gefeiert.

Zur gleichen Zeit erwartet der FV Blau-Weiß Stahl Freital (6.) den abstiegsbedrohten SV Barkas Frankenberg (12.). „Ein unbequemer Gegner, zumal jeder einen Sieg von uns erwartet. Im Hinspiel haben wir uns anfangs schwergetan, dann aber trotz Rückstand mit 5:2 gewonnen“, sagt Jens Wagner. Der Stahl-Coach muss auf Albrecht Liebmann (Urlaub) und Paul Kühne (verletzt) verzichten. Fraglich ist der Einsatz des angeschlagenen Eric Zimmermann, mit elf Treffern der erfolgreichste Freitaler Spieler. Eventuell kann auf dem Rasenplatz am Burgwartsberg gespielt werden. „Ein großes Lob an die Verantwortlichen der Stadt, dass sie unseren Rasenplatz in den letzten drei Wochen in eine bespielbare Fläche verwandelt haben“, so Wagner. „Ich hoffe, dass wir am Sonnabend darauf spielen können.“

Im einzigen Sonntagspiel stehen sich ab 15 Uhr der SV Bannewitz (3.) und der Hainsberger SV (5.) gegenüber. Nur drei Punkte trennen beide Teams. „Wir können befreit aufspielen, denn wir sind jetzt in den Tabellenregionen angelangt, die ich vor der Saison auch angepeilt habe. Die Jungs haben im letzten Dreivierteljahr wirklich hart und gut gearbeitet“, sagt SVB-Trainer Jens Hieckmann. Allerdings hat der sportliche Höhenflug für ihn auch Konsequenzen. „Ich muss eine Wette einlösen. Ich hatte den Jungs gesagt, dass ich ein Spiel im Anzug coache, sollten sie in der Tabelle irgendwann mal unter die ersten Drei kommen. Das ist jetzt passiert.“ Hieckmann trifft in Hainsberg einige seiner ehemaligen Schützlinge, wie Marcel Lohse, Kevin Schur oder Marcel Reck: „Ich freue mich auf dieses Verfolgerduell und erwarte ein Spiel auf Augenhöhe.“