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Immer engagiert

Zum 25. Geburtstag verteilt der Verein „Lebenshilfe“ goldene Ehrennadeln an besondere Mitglieder. Eine davon ist Christine Anger aus Pirna.

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© Dirk Zschiedrich

Von Katja Dwaronat

Pirna. Seit fünfundzwanzig Jahren betreut der Verein Lebenshilfe Pirna-Sebnitz-Freital rund 1 250 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Neben dreihundert Beschäftigten gibt es unzählige Vereinsmitglieder und engagierte Eltern. „Sie sind es, die den Verein stark machen“, betont Christine Anger. Sie ist selbst seit Jahren im Verein aktiv und wurde am Mittwoch für ihr großes Engagement geehrt.

Die 67-Jährige ist in Pirna und Umgebung keine Unbekannte. Fünfzehn Jahre lang war sie als Stadträtin (Die Linke) aktiv, noch heute sitzt sie im Beirat für Schule, Kultur, Sport und Soziales.

Zurzeit liegt ihr die Zukunft der Lebenshilfe besonders am Herzen. Am wichtigsten ist ihr die stärkere Eingliederung der Behinderten in die Gesellschaft. Auch die Überalterung der Bevölkerung stellt den Verein vor neue Aufgaben. „Bisher werden die Behinderten nur so lange betreut, bis sie das Rentenalter erreichen“, erklärt sie. Wie löst der Verein künftig dieses Problem, fragt sich die Arbeitsgruppe „Zukunft“, der sie angehört.

Hilfe als Lebensmaxime

Sie geht die gesellschaftlichen Herausforderungen aber nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch an. „Ich wohne auf dem Sonnenstein. Unter uns wohnen Asylanten, da ist Nachbarschaftshilfe selbstverständlich“, sagt sie. „Die Konflikte werden zunehmen. Umso wichtiger ist es, mit Menschen zu reden und für sie da zu sein.“

Menschlichkeit und die Bereitschaft zur Mithilfe sind für sie Lebensmaxime. Zur Lebenshilfe kam sie 2001 zunächst auf beruflicher Ebene. „Ich habe selbst eine Behinderung und bewarb mich“, erklärt die gelernte Industriekauffrau. In einer kleinen Aufbaugruppe begann sie in Rathen, neue Projekte auf den Weg zu bringen, wie das betreute Wohnen und ein Integrationsbetrieb für Jugendliche, der Backshop, Souvenirladen und Produktionsstätte beinhaltete. „Die tägliche Arbeit mit den Behinderten hat mir die meiste Freude bereitet“, sagt sie.

Als sie 2008 in Rente ging, blieb sie dem Verein als ehrenamtliches Mitglied treu. Für ihr Hobby Handarbeit ist da zu wenig Zeit. Aber den Spaß am Lesen und Reisen und die Zeit für die Familie lässt sie sich nicht nehmen.

Weitere goldene Ehrennadeln gingen an Christine Schwenke, Elternratsvorsitzende der Hohwaldwerkstätten Neustadt; Ullrich Steglich, Direktor der Dr.-Pienitz-Förderschule in Pirna; und Katharina Griehme-Hahn, Elternvertreterin der Wohnstätte Gottleubatal.