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Inkassowirtschaft befürchtet sinkende Zahlungsmoral

Berlin. Die Euro-Schuldenkrise wirkt sich auf die Zahlungsmoral der Unternehmen und Bürger in Deutschland aus: Die Inkassowirtschaft rechnet für die kommenden sechs Monate damit, dass Rechnungen zögerlicher bezahlt werden, sollte die Krise nicht gelöst werden.

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Berlin. Die Euro-Schuldenkrise wirkt sich auf die Zahlungsmoral der Unternehmen und Bürger in Deutschland aus: Die Inkassowirtschaft rechnet für die kommenden sechs Monate damit, dass Rechnungen zögerlicher bezahlt werden, sollte die Krise nicht gelöst werden. In der Folge dürften auch Unternehmensinsolvenzen spürbar steigen, die in diesem Jahr mit gut 30000 auf relativ niedrigem Niveau liegen, wie der Branchenverband BDIU gestern in Berlin erklärte.

„Die Zahlungsmoral ist so gut wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr“, erklärte BDIU-Präsident Wolfgang Spitz. Die Verbraucher hätten mehr Geld zur Verfügung, und die guten Aussichten am Arbeitsmarkt verschafften den Menschen wirtschaftliche Sicherheit.

In der Umfrage unter den 560 befragten Mitgliedsunternehmen erklärten 86 Prozent, dass Rechnungen zurzeit besser oder genauso gut wie vor sechs Monaten beglichen würden. Besonders im Einzelhandel, im Gastgewerbe und in der Dienstleistungsbranche zahlen Kunden nun spürbar besser. Für das kommende Jahr rechnen 38 Prozent der befragten Dienstleister allerdings mit einer Verschlechterung des Zahlungsklimas. Und wenn die Euro-Krise anhalten sollte, wird die Zahlungsmoral sogar absacken: Dann rechnen 79 Prozent der BDIU-Unternehmen damit, dass Unternehmen dann ihre Rechnungen schlechter bezahlen werden. Von den Verbrauchern nehmen dies 70 Prozent der Inkassounternehmen an. (dapd)