Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Großenhain. Wenn am Freitag im Kirchsaal am Kirchplatz die Sonderausstellung „Großenhain macht Musik“ eröffnet wird, soll Marcus Kuhn ein Grußwort halten. Der neue Leiter des Musikschulbezirkes macht das mit Freude, wie er sagt. Denn dass die Stadt ein großes musikalisches Herz hat, weiß er, seit er im Vorjahr nach Großenhain kam.
Der gebürtige Bautzner übernahm die Stelle von Wilfried Jupt als Lehrer für Trompete. „Ich bin stolz, hier Leiter zu sein, denn Großenhain ist ein guter Standort“, sagt Marcus Kuhn. Nun wurde er außerdem Schulleiter, weil seine Vorgängerin Anne-Kathrin Gerbeth das Amt abgegeben hat. Marcus Kuhn (30) wohnt mit seiner Familie in Dresden, seine Unterrichtstätigkeit begann er schon mit 19 Jahren. Nach dem Studium der Orchestermusik sowie künstlerischer und pädagogischer Leitung wollte er zwar auf die große Bühne. Doch in Großenhain scheint er jetzt angekommen zu sein. „Mein Arbeitsweg ist landschaftlich schön, und Großenhain hat eine gut vernetzte Kulturlandschaft“, sagt Marcus Kuhn. Noch ist er dabei, die entsprechenden Netzwerke kennenzulernen. Die Stadt mit ihren Angeboten, die Kantorei, die künstlerischen Vereine – da sei eine schöne Zusammenarbeit möglich.
Zum Ziel gesetzt hat sich der neue Leiter, wieder ein Blechbläserensemble aufzubauen. Das gab es unter Wilfried Jupt früher schon an der Musikschule. Zeitlich gesehen nehme der Unterricht für ihn sogar mehr Raum ein als die Leitungstätigkeit. Doch Kuhn freut es, dass so viele Musikschüler auch Lust auf Orchesterarbeit haben. Die Zusammenarbeit mit dem Förderverein ist eine weitere wichtige Aufgabe. Der Verein unterstützt die Probenlager und den Wettbewerb „Jugend musiziert“. Kommenden Februar wird auch wieder der sächsische Musikpreis der Lionsclubs in der Großenhainer Musikschule ausgetragen. Das ist für die Schule eine große Ehre.
Musikschule Großenhain
Was „seine“ Schule für ihn bedeutet, spürt Marcus Kuhn am deutlichsten, wenn er den eleganten Konzertsaal der Einrichtung betritt. Früher war das ein Tagungsraum des Landratsamtes. „Wenn ich hier reinkomme, denke ich mir: Cool, hier will ich jetzt was reißen“, so Kuhn etwas flapsig. Kein Wunder, dass so viele junge Musiker bei ihm Trompete lernen wollen.