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Traurige Gewissheit: Vermisste Jonsdorferin ist tot

Gerichtsmediziner in Tschechien haben die Leiche untersucht, die Wanderer vor Monaten im Nachbarort von Waltersdorf fanden. Das ist bis jetzt bekannt.

Von Thomas Mielke & Petra Laurin
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Waltersdorf im Zittauer Gebirge: Am 9. Juni 2020 verlor sich hier die Spur einer Frau aus Jonsdorf.
Waltersdorf im Zittauer Gebirge: Am 9. Juni 2020 verlor sich hier die Spur einer Frau aus Jonsdorf. © SZ

Nun ist es traurige Gewissheit: Die seit Juni 2020 vermisste Jonsdorferin Christiane Herzig ist tot. Das bestätigte die deutsche und die tschechische Polizei.

"Das Gemeinsame Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit Petrovice-Schwandorf benachrichtigte das LKA Sachsen, dass der zuständigen Polizeidienststelle der Tschechischen Republik nun das Ergebnis der DNA-Untersuchungen vorliegt", teilte Anja Leuschner, Sprecherin der Polizeidirektion Görlitz, auf SZ-Anfrage mit. "Ein Gutachten belegt, dass es sich bei dem am 24. Februar 2021 in Dolni Podluzi aufgefundenen Leichnam um die vermisste Christiane Herzig handelt." Die Familie sei informiert worden. Weitere Erkenntnisse hat die deutsche Polizei nicht übermittelt bekommen. Die tschechische Polizei schließt ein Verbrechen aus. "Die gerichtliche Obduktion, die der Staatsanwalt angeordnet hat, ergab nicht, dass am Tod der Frau eine andere Person beteiligt war", sagte Kriminalkommissarin Veronika Hyšplerová auf SZ-Anfrage. Weitere Details wie die Todesursache will sie aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen nicht nennen. Der Fall ist für die tschechische Polizei damit abgeschlossen.

Die deutsche Polizei will wegen der neuen Erkenntnisse die öffentliche Fahndung nach der jungen Frau in wenigen Stunden einstellen. Das Letzte, was die Familie von ihr wusste: Sie war am 9. Juni 2020 - 32 Jahre alt und seit Kurzem verheiratet - in ihren VW Golf eingestiegen und zum Wanderparkplatz nahe der tschechischen Grenze in den Waltersdorfer Ortsteil Herrenwalde gefahren. Dort wurde das Auto gefunden. Eine großangelegte Suche schlug fehl, selbst "Kripo live" berichtete.

Im Februar 2021 hatten Wanderer die sterblichen Überreste einer Frau auf tschechischer Seite des Zittauer Gebirges gefunden, nicht weit von Herrenwalde entfernt, in Dolni Podluzi (Niedergrund). Die deutsche Polizei bat die tschechischen Kollegen im Rahmen eines Amtshilfeersuchens um Auskunft. Erst im Herbst beauftragten die Tschechen das DNA-Gutachten.