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Jubiläum für Fastentuch-Retterin

Die frühere Textilrestauratorin Mechthild Flury-Lemberg wird heute 90. Glückwünsche gibt es auch aus Zittau.

Von Jan Lange
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© Archiv/Jens Böhme

Über fünf Jahrzehnte ist Mechthild Flury-Lemberg in der Schweiz zuhause gewesen, vor einiger Zeit kehrte sie in ihre norddeutsche Heimat zurück, lebt nun in der niedersächsischen Gemeinde Salzhausen, wie die SZ erfahren hat. Salzhausen liegt unweit von Hamburg, wo Mechthild Flury-Lemberg 1929 das Licht der Welt erblickte. Hier kann die Hanseatin heute ein besonderes Jubiläum feiern - ihren 90. Geburtstag. Auch aus Zittau erhält sie Glückwünsche - denn immerhin ist Mechthild Flury-Lemberg Ehrenbürgerin der Mandaustadt. 2004 wurde der Textilrestauratorin diese Ehre zuteil. Sie ist die bislang einzige Frau von über 40 Zittauer Ehrenbürgern. Dass sie diese besondere Ehre verdient, da waren sich vor 15 Jahren die Zittauer einig. Denn Mechthild Flury-Lemberg setzte sich 1993 für die kostenlose Restaurierung des Großen Zittauer Fastentuchs ein, im Vorfeld der Habsburg-Ausstellung restaurierte sie auch das kleine Fastentuch. Sie vermittelte Kontakte zur Kulturstiftung der Länder, um so den Umbau der Kreuzkirche als Museum im Rahmen eines Förderprojekts des Bundes zu verwirklichen. Schon zuvor hatte sie wesentlich zum Erhalt zahlreicher zum Weltkulturerbe gehörender Textilien beigetragen - so beispielsweise des Grabtuchs von Turin. Sie selbst bezeichnete diese Arbeit mal als den Höhepunkt ihres Schaffens. Die Fachabteilung für Textilkonservierung der Schweizer Abegg-Stiftung hatte sie nicht nur mit aufgebaut, sondern von 1967 bis 1994 auch geleitet. Sie führte die Textilrestaurierung in dieser Zeit zu Weltruf. Zwei Jahre wollte sie ursprünglich in der Schweiz bleiben, als sie 1957 nach Studienjahren in Kiel und München beim Historischen Museum Bern eine Stelle annahm. Mehr als 50 Jahre sollten es am Ende werden.

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