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Judith Oexle

Lange konnte das nicht mehr gut gehen, das war klar. Seit geraumer Zeit rumorte es im sächsischen Landesamt für Archäologie. Der Prozess, bei dem die Chefin vor Kurzem wegen Mobbings eines Abteilungsleiters angezählt wurde, hatte nur das Fass überlaufen lassen.

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Lange konnte das nicht mehr gut gehen, das war klar. Seit geraumer Zeit rumorte es im sächsischen Landesamt für Archäologie. Der Prozess, bei dem die Chefin vor Kurzem wegen Mobbings eines Abteilungsleiters angezählt wurde, hatte nur das Fass überlaufen lassen. „Die Situation im Landesamt ist zerrüttet und muss gelöst werden“, gibt selbst die Sprecherin des Wissenschaftsministeriums zu. Das musste nun auch Dr. Judith Oexle einsehen und ihren Posten als Landesarchäologin nach 13 Jahren abgeben. „Freiwillig“, heißt die offizielle Version.

Die gebürtige Badenerin mit der markanten Brille war im Freistaat nie unumstritten. Zuletzt stand sie im Zusammenhang mit der Neuordnung der Museumslandschaft in der Kritik, weil sie für ihr geplantes Haus der Archäologie in Chemnitz Anspruch auf die Antikensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen erhob.

In ihre Amtszeit fiel auch der kuriose Fund des Wettiner Goldschatzes in Moritzburg. Erfolgreich war die von ihr konzipierte Landesausstellung in Panschwitz-Kuckau. Ihr liebstes Stück ist indes der Adonis von Zschernitz, eine 2003 gefundene Tonfigur aus der Steinzeit.

Die 49-jährige Mutter von Zwillingen soll nun eine andere Position in der Landesverwaltung einnehmen. Welche, ist noch offen. Ihre guten Beziehungen zum Ministerpräsidenten dürften bei der Suche nicht schaden. (SZ/hls)