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Jugend forscht in Niesky

Für eine Projektarbeit testet eine 17-Jährige das Verhalten bei Spendensammlungen. Die Aktion ist nicht immer einfach.

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© Jens Trenkler

Von Jens Trenkler

Amy Oertel geht zielgerichtet durch die Görlitzer Straße in Niesky. Blauer Himmel und Sonnenschein begleiten die junge Frau, die ein freiwilliges ökologisches Jahr im Tierheim Horka absolviert. „Bei diesem Wetter müssten die Leute heute eigentlich gut drauf sein“, meint die 17-Jährige. Im Rahmen ihrer Projektarbeit erforscht sie in dieser Woche das Verhalten von Menschen, wenn sie auf das Thema Spenden angesprochen werden.

Fünf Tage hat sie Zeit, genügend Eindrücke und bei Möglichkeit auch einiges Geld für das Wohl der Tiere zu sammeln. Wie Rosemarie Zille vom Tierheim Horka berichtet, kommt auch weiterhin Betteln und Hausieren für das Tierheim nicht infrage. Im Normalfall führe man keine solche Spendensammlung durch. „Wir wollen mit der Aktion lediglich die Projektarbeit unterstützen. Es ist ein echt schwieriges Projekt, das sich Amy da ausgesucht hat. Ich habe ihr aber in einem Vorgespräch erklärt, mit welchen Antworten und Konflikten sie rechnen muss“, sagt Rosemarie Zille. Genau aus diesem Grund hat sie Amy Oertel auch ein Begleitschreiben des Tierheimes in die Hand gegeben, um die Glaubwürdigkeit der Fragestellerin zu unterstreichen. Der Tierschutzverein „Sankt Horkano Umkreis Niesky“ wurde im Jahre 1993 gegründet, und widmet sich vorwiegend der Unterbringung und Vermittlung von Katzen, Hunden, Vögeln und Kleinnagern.

In den ersten beiden Tagen hat Amy ausschließlich Gewerbetreibende und Unternehmer im Nieskyer Stadtgebiet besucht. „Das Interesse und die Reaktionen zu meinem Projekt sind doch sehr unterschiedlich. Einige von ihnen, wie die Mitarbeiter des Geschenkeladens an der Bautzener Straße, waren echt aufgeschlossen. Sie haben mir sogar angeboten, dass ich sie nach Feierabend privat besuche, da es beim laufenden Geschäftsbetrieb recht schwierig sei. Bei anderen Besuchen hatte ich das Gefühl, dass man mich nur schnellstens wieder loswerden wollte“, so Amy. In letzteren Fällen gab es gleich mehrfach ganz schnell fünf Euro für die Spendenbüchse und dann war die Mission als Verhaltensforscher auch schon beendet. Noch bis Sonnabend wird die Tierfreundin dennoch weiter auf die Suche nach auskunftsfreudigen Nieskyern gehen. Dann hauptsächlich bei privaten Haushalten im Stadtgebiet.