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Junge Designer locken zum verkaufsoffenen Sonntag

Dresden hat in Sachen Mode einiges zu bieten. Das zeigt das erste Fashion Design Festival. Viele Besucher strömten auch in die Läden der Innenstadt.

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Von Christiane Raatz und Kay Haufe

Ob knallige Farben oder ausgefallene Entwürfe – Mode ist die Leidenschaft von Deborah Gey. Die 22-Jährige studiert an der Fachhochschule Dresden Modedesign und präsentierte am Wochenende ungewöhnliche Kreationen und selbstgezeichnete Skizzen ihrer Schule auf dem ersten Fashion Design Festival in Dresden. „Eine Stadt, die langsam aufblüht, was Modedesign angeht“, sagt Deborah Gey. Um das zu beweisen, haben sich rund 30 kreative Köpfe zusammengetan und am Wochenende ihre neuesten Schöpfungen in der „Concept Hall“ gezeigt. Dafür haben sie die ehemalige Bar „Busman‘s Brasil“ über zwei Etagen in einen Ausstellungsraum samt Laufsteg verwandelt. Nicht nur verzierte Strickpullover, edle Ballkleider oder Wintermäntel, auch Betonmöbel und knallige Neonwarnwesten waren zu sehen. „So eine Plattform ist wichtig für junge Designer, um überhaupt erst einmal wahrgenommen zu werden“, sagt Deborah Gey, die sich mit der ersten Auflage des Festivals zufrieden zeigte. „Es ist nicht rappelvoll, aber immer etwas los.“ Viele kamen zufällig auf dem Weg zum Stadtbummel, manche auch gezielt wie die 14-jährige Alma, die auf Facebook vom Festival erfahren hatte. „Es ist viel Abstraktes dabei, aber auch Klamotten, die ich mir kaufen würde.“

Designerin Julia Pommer vom gleichnamigen Dresdner Label setzt in diesem Winter auf Strick: Handgemachte Pullover von hellgrün bis orange reihen sich aneinander. Verkauft hat sie bisher noch nichts, auch wenn es einige Anfragen gab. Wie die meisten anderen zeigt sie eher Prototypen in kleinen Größen. „Ich möchte mir hier erst einmal einen Überblick über den Markt verschaffen.“ Dazu gehört auch die Frage, was Selbstkreiertes kosten darf – und die Kunden bereit sind zu zahlen. Die Preise sind von Designer zu Designer verschieden. Es gibt alltagstaugliche Wintermäntel für 400 Euro, bunte Shirts für 180 Euro. Das junge Label Eisbörg, bisher nur im Internet unterwegs, zeigte sich zum ersten Mal vor Laufkundschaft und setzt mit pastellfarbenen Kleidern vor allem auf junge Kundinnen. Das Quartier QF hatte einen Nachwuchs-Designerwettbewerb ausgelobt. Die drei Preisträger dürfen für je drei Monate einen Showroom im Haus nutzen. Die meisten Dresdner suchten jedoch nach praktischer Bekleidung für den kommenden Winter. Stiefel und Jacken liefen hervorragend, wie die Centermanager von Elbepark, Altmarktgalerie und Kaufpark Nickern übereinstimmend berichteten. Auch Unterhaltungselektronik wurde stark nachgefragt. Sie alle freuten sich in den sechs offenen Einkaufsstunden gestern über Besucherzahlen, die sonst annähernd an einem zehnstündigen Einkaufstag erreicht werden. Allein im Elbepark kamen rund 30.000 Kunden. „Die Zahlen haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, schätzte auch Dresdens Citymanager Jürgen Wolf ein.

„Die Leute hatten angesichts des grauen Wetters richtig Lust zum Einkaufen. Der Sonntag war terminlich nach dem Feiertag super gewählt“, so Elbepark-Manager Gordon Knabe, der pro Stunde bis zu 5.000 Neukunden registrierte. Auch nächstes Jahr wird es das Fashion Design Festival Dresden geben. Es findet vom 3. bis 5. Oktober statt, mit verkaufsoffenem Sonntag am 5. Oktober, wie der Citymanager mitteilte.