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Kamenzer wollen Zeichen gegen Corona-Protest setzen

Zum zweiten Mal findet am Sonnabend auf dem Marktplatz eine Aktion der Initiative "Wir sind mehr" statt. Was die Organisatoren bewegt.

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Erneut laden am Sonnabend Kamenzer Bürger auf den Markt ein, um miteinander zu reden - und um ein Zeichen gegen die Corona-Proteste zu setzen.
Erneut laden am Sonnabend Kamenzer Bürger auf den Markt ein, um miteinander zu reden - und um ein Zeichen gegen die Corona-Proteste zu setzen. © Anne Hasselbach

Kamenz. Mit einer zweiten Aktion geht am Sonnabend die Initiative "Wir sind mehr" auf den Kamenzer Marktplatz. Sie fordert: "Lasst uns miteinander reden!“ Wie am vorigen Sonnabend ist um 11 Uhr wieder ein Sit-in geplant. Diesmal mit einem runden Tisch. Die Organisatoren nehmen dabei auf die als "Spaziergänge" bezeichneten Aufzüge gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, die in den vergangenen Wochen auch in Kamenz stattfanden, Bezug.

So werfen sie die Frage auf, ob dieser Protest unter Missachtung von Schutz- und Abstandsgeboten sowie Versammlungsrecht der richtige Weg ist, der eigenen Meinung eine Stimme zu verleihen. Sie sagen Nein - und wollen eine Alternative bieten.

Kritik an den Corona-Protest-Aufzügen

Die Initiatoren kritisieren zudem, dass unter den "Spaziergängern" auch Menschen und Interessengruppen seien, denen es nicht um eine sachliche Kritik an den Corona-Schutz-Maßnahmen und die Wiederherstellung von Freiheitsrechten gehe, sondern um Widerstand gegen die Grundfesten der Bundesrepublik. Die Mehrheit der Bürger von Kamenz trage hingegen seit fast zwei Jahren die Corona-Schutz-Maßnahmen mit.

"Der friedliche Protest vom vorigen Wochenende war ein Erfolg", sagt Mitinitiator Peter Sondermann. Der rege Austausch von Teilnehmern und Organisatoren, persönliche Gespräche und Diskussionen hätten die Initiatoren bewegt, die Aktion zu wiederholen. Nun aber mit einem „runden Tisch“ als Symbol des Miteinanders, der Gesprächsbereitschaft und der Offenheit für Sorgen und Nöte, aber auch für Lösungsansätze zugunsten einer solidarischen und lebenswerten Gesellschaft in Kamenz.

"Kommt und lasst uns miteinander zurück ins Gespräch kommen", schreiben die Initiatoren unter anderem. Denn nur so funktioniere gelebte Demokratie in einem funktionierenden Rechtsstaat. (SZ)