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Gedenkpfad für Elstraer Persönlichkeiten geplant

Der Maler Otto Garten ist vielen ein Begriff. Doch es gibt noch mehr Persönlichkeiten der Stadt, an die künftig auf besondere Art erinnert werden soll.

Von Heike Garten
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Sieglinde Fröhlich (l.) und Holde Liebau wollen auf dem Elstraer Friedhof einen Gedenkpfad für Persönlichkeiten der Stadt einrichten. Unterstützt werden sie dabei von Bürgermeister Frank Wachholz.
Sieglinde Fröhlich (l.) und Holde Liebau wollen auf dem Elstraer Friedhof einen Gedenkpfad für Persönlichkeiten der Stadt einrichten. Unterstützt werden sie dabei von Bürgermeister Frank Wachholz. © Matthias Schumann

Elstra. Den Namen Otto Garten bringen viele Menschen mit der Stadt Elstra in Verbindung. Der bekannte Maler wurde in der Stadt geboren, verbrachte viele Jahre seines künstlerischen Schaffens in Elstra und verstarb dort im Jahr 2000. Musikfreunde werden mit dem Namen Abraham Strohbach etwas anfangen können. Er war nicht nur ein Müller in der Hainmühle, sondern vor allem ein talentierter Orgelbauer.

Von 2011 bis 2016 wurde die von ihm geschaffene Orgel in der Elstraer Kirche auf Geheiß von Bachpreisträger Professor Matthias Eisenberg so restauriert, dass sie wieder eine echte barocke Klangpracht erzeugt. Doch es gibt noch mehr Persönlichkeiten, die den Namen der Stadt in der Region und darüber hinaus bekannt gemacht haben.

Um diese Menschen zu ehren, soll jetzt auf dem Elstraer Friedhof eine Erinnerungsstätte entstehen. „Es geht auch darum, dass junge Leute die Geschichte ihrer Stadt und die Menschen dahinter kennenlernen. Sie sollen sich mit dem Ort identifizieren“, nennt Bürgermeister Frank Wachholz (Runder Tisch) einen Beweggrund.

Das Grab von Otto Garten befindet sich auf dem Elstraer Friedhof.
Das Grab von Otto Garten befindet sich auf dem Elstraer Friedhof. © Matthias Schumann

Zwei Elstraer Frauen – Holde Liebau und Sieglinde Fröhlich – sind die Initiatoren für diese Erinnerungsstätte. „Wir kümmern uns schon eine ganze Weile um verstorbene Elstraer Künstlerpersönlichkeiten wie Otto Garten oder Elisabeth Zillich, haben in der Vergangenheit viel organisiert“, erklärt Holde Liebau. Bei einem Gang über den Friedhof kamen beide Frauen am Grab von Malerin Elisabeth Zillich vorbei und haben sich auch noch andere Gräber und Erinnerungsplatten angeschaut.

„Da kam die Idee, die fast vergessenen Grabtafeln von Elstraer Persönlichkeiten zusammenzuführen und die wertvollen Grabsteine zu erhalten“, erklärt Holde Liebau. Vorstellbar sei ein kleiner Pfad im hinteren Teil des Friedhofes, neben dem rechts und links Grabsteine oder/und Metallstelen mit Tafeln aufgestellt werden. Auf den Tafeln sollen dann die Biografien der zu würdigenden Personen zu lesen sein.

Bisher sind die beiden Frauen auf 15 Elstraer gekommen, die Platz in der Gedenkstätte finden könnten. Dazu gehören Künstler, Lehrer, Pfarrer, Bürgermeister, Wissenschaftler, ein Buchdrucker, ein Geologe sowie auch Ortschronisten oder ein Stadtbranddirektor. Vorstellbar sei auch, die Reihe der Persönlichkeiten im Laufe der Zeit fortzusetzen. Darüber müsste dann jeweils der Stadtrat entscheiden.

Kirchgemeinde stellt Platz zur Verfügung

Mit ihrer Idee sind Holde Liebau und Sieglinde Fröhlich zum Bürgermeister gegangen, haben auch Fotos und Biografien vorgelegt. „Der Bürgermeister war sehr aufgeschlossen und will die Idee unterstützen“, sagt Holde Liebau. Ende Januar fasste der Stadtrat von Elstra dann auch einen Beschluss zur Errichtung der Gedenkstätte. Der Heimat- und Geschichtsverein sowie die Ortsvorsteher von Prietitz und Rauschwitz wurden ebenfalls in die Abstimmungen für das Vorhaben mit einbezogen. Bedanken möchten sich die beiden Frauen auch bei der Kirchgemeinde, die den Platz auf dem Friedhof zur Verfügung stellt.

Die Finanzierung liegt in den Händen der Stadt. „Wir werden sehen, welche Fördertöpfe wir für das Vorhaben anzapfen können“, sagt Frank Wachholz. Letztlich bleibt noch die Frage, wer den Gedenkpfad später einmal pflegen soll. „Das können wir übernehmen, aber irgendwann sind wir ja nicht mehr da“, sagt Holde Liebau. Auch der Geschichtsverein könnte in die Pflege und die Fortführung der Gedenkstätte mit einbezogen werden.

Einen Zeitplan für die Umsetzung der Idee gibt es noch nicht. Das hängt davon ab, wann Geld dafür zur Verfügung steht. Doch der Bürgermeister zeigt sich optimistisch, schließlich ist ihm wie auch vielen anderen Elstraern daran gelegen, dass Persönlichkeiten der Stadt auch von der jüngeren Generation nicht vergessen werden.