Haselbachtal. Aufregung herrschte am Dienstagmorgen im Haselbachtaler Ortsteil Bischheim. Vor einem Haus an der Hauptstraße standen mehrere Polizeifahrzeuge und Krankenwagen, etwas abseits ein Einsatzfahrzeug vom feuerwehrtechnischen Zentrum. Polizisten und Zivilpersonen versuchten, in das Gebäude zu gelangen. Auch ein Hundeführer und die Haselbachtaler Bürgermeisterin Margit Boden (parteilos) waren mit vor Ort.
Was war passiert? Das Ordnungsamt des Landratsamtes musste einen gefährlichen Hund aus dem Verkehr ziehen, ihn der Eigentümerin sozusagen wegnehmen. "Die Polizei wurde mit mehreren Beamten zur Absicherung der Maßnahme mit hinzugezogen", erklärt Cynthia Thor, Pressesprecherin im Landratsamt.
Erlaubnis zum Besitz des Tieres fehlt
Hintergrund für die Aktion waren Vorfälle in den zurückliegenden Wochen. Das Gesetz schreibt vor, dass Halter von gefährlichen Hunden dafür eine entsprechende Erlaubnis vom Ordnungsamt des Landkreises benötigen. "Trotz eines langwierigen Verfahrens konnte diese Erlaubnis der Halterin nicht erteilt werden", heißt es von der Pressestelle. Die Frau hätte den Hund nicht halten dürfen. Außerdem habe das Tier sich mehrfach aggressiv verhalten. "Dabei wurden Menschen und andere Tiere nicht unerheblich verletzt", so die Kreisbehörde. Das Ordnungsamt sei letztlich gezwungen gewesen, der Frau den Hund wegzunehmen.
Das passierte jetzt am Dienstag. Da die Frau den Beamten die Tür nicht öffnete, wurde ein Schlüsseldienst hinzugezogen. Die Hundebesitzerin reagierte sehr emotional auf das Eindringen ins Haus. "Sie war sehr lautstark", erklärte Cynthia Thor. Der Rettungsdienst kam zum Einsatz, weil die Frau über gesundheitliche Probleme klagte. Sie wurde in eine Klinik gebracht.
Hund kam in ein Tierheim
Da die Besitzerin den Hund nicht freiwillig herausgeben wollte, wurde das Tier durch Einsatzkräfte der Hundestaffel der Polizei festgehalten und in die Hundetransportbox gesteckt. Diese Box kam dann in das Fahrzeug des feuerwehrtechnischen Zentrums, da in diesem der Hund tierschutzgerecht transportiert werden konnte. "Ein anderes gleichwertiges Fahrzeug stand dem Ordnungsamt nicht zur Verfügung", heißt es aus der Pressestelle. Von Bischheim aus ging es dann in ein Tierheim, das berechtigt ist, solche Hunde aufzunehmen. Noch am Vormittag war der Einsatz beendet.
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