Pulsnitz. Mit dem neuen Stadtplan in der Hand, ob in Papierform oder auf dem Handy, kann der Pulsnitz-Besucher nun alle 13 vom Pulsnitzer Heimatverein aufgestellten historischen Wegesteine lokalisieren und ansteuern.
Die Steine sind im Stadtgebiet an interessanten Gebäuden und Einrichtungen aufgestellt worden. Aber bisher hat der Besucher der Stadt diese Informationstafeln eher zufällig entdeckt. Nun ist anhand der durchnummerierten Tafeln ein richtiger Rundgang entstanden, der Einblicke in die große und vor allem kleine Historie der Pfefferkuchenstadt gewährt.
Schon kurz nach Gründung des Pulsnitzer Heimatvereins im Jahre 2009 kam die Idee auf, an historisch bedeutsamen oder interessanten Stellen Tafeln aufzustellen, welche dem Stadtbesucher, aber auch dem Einwohner Wissenswertes zu dem Gebäude oder Platz vermitteln. Denn das Pfefferkuchenstädtchen hat so einige Kleinode zu bieten, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Etwa eine Kanonenkugel aus den Napoleonischen Kriegen, stecken geblieben in einer Hauswand, liebevoll gepflegt und durch die Zeiten erhalten. Ohne die Hinweise auf Tafel sechs, was das ist, ginge man achtlos vorbei.
Auch auf verschwundene Gebäude gibt es Hinweise. Beispielsweise die Tafel neun informiert über die ehemalige Bandweberei Hempel, an die sonst nur noch der Straßenname - Hempelstraße - erinnert. Historische Fotos geben einen visuellen Eindruck dazu.
Rundgang dauert etwa eine Stunde
Die erste dieser Tafeln, die zumeist auf einem größeren Granitblock befestigt sind, wurde im Mai 2011 auf dem Polzenberg, dem ältesten Stadtteil, enthüllt. Das damalige Ziel war es, mit Hilfe von Sponsoren einmal 20 bis 25 dieser Tafeln zu installieren. 13 sind es inzwischen. Einig historische Objekte wurden auch durch die Initiative des Vereins saniert. Dazu gehörte 2015 der Brunnen auf dem Polzenberg. Auch das Barockportal und der Aufsatz des Brunnens auf dem Julius-Kühn-Platz konnten durch den Verein restauriert beziehungsweise aufgestellt werden.
Ein Flyer mit dem Stadtplan zeigt nun alle Stationen auf einen Blick. Ein Rundgang, der alle Stationen verbindet, dauert etwa eine Stunde. Soll auch der Stein im Walkmühlenbad (nur zu den Öffnungszeiten zugänglich) besucht werden, ist man etwa zwei Stunden unterwegs.
Jeder der Wegesteine hat einen oder mehrere Sponsoren. Der Flyer ist vor allem aus dem Preisgeld finanziert worden, welches der Pulsnitzer Heimatverein bei einem Wettbewerb des Vereins „Westlausitz – Regionale. Wirtschaft. Leben“ gewonnen hat. Dort hatten sich die Pulsnitzer mit dem Projekt „Pulsnitz historisch dokumentieren und zur Erkundung einladen“ in der Kategorie „Heimat bewahren“ erfolgreich beworben. Das Geld stammt aus dem EU-Förderprogramm Leader.
Weitere Wegesteine sind geplant
Zu erhalten ist der kleine Stadtplan mit den Informationen in fast allen Pulsnitzer Läden und Gaststätten, der Touristinformation auf dem Markt, in den Museen und Kliniken und vielen anderen Einrichtungen. Desweitern ist er ebenso auf der Webseite des Heimatvereins zu finden und kann heruntergeladen werden.
In den nächsten Jahren sollen weitere Wegesteine aufgestellt und der Rundweg stets erweitertet werden. Anregungen dazu nimmt der Verein gern entgegengenommen. Auch wer einen solchen Stein sponsern möchte, kann sich beim Heimatverein melden.
Weiter Informationen sind auf der Internetseite des Pulsnitzer Heimatvereins zu finden: www.pulsnitzer-heimatverein.de
Der Flyer zum Rundweg ist hier zu finden: flyer.pulsnitzer-heimatverein.de
Der Heimatverein ist per E-Mail zu erreichen: [email protected]
Mehr Nachrichten aus Bautzen lesen Sie hier.