Merken

Keiner tanzt aus der Reihe

Angelika Verchau trainiert die Linedancer des Kulturbundes. Ihr Können haben sie vor einer Jury unter Beweis gestellt.

Teilen
Folgen
NEU!
© André Braun

Von Doreen Hotzan

Leisnig. Der Nachteil ihres Hobbys sind wunde Füße. Mit denen kann Angelika Verchau allerdings gut leben. „Da helfen Bäder“, sagt die 67-Jährige und lacht. Mit dem Linedance werde sie in absehbarer Zeit aber nicht aufhören. 2004 hat die Waldheimerin damit angefangen. Auch ihr Mann hat Gefallen an diesem Hobby gefunden. Ihre Tochter ist daran nicht ganz unschuldig. „Sie hat das damals gemacht und durch sie sind wir erst darauf gekommen“, erzählt Angelika Verchau. Am Linedance gefallen ihr vor allem das Tanzen an sich, die einzelnen Bewegungen und die Musik - und die Tatsache, dass kein Tanzpartner erforderlich ist. „Es ist ein guter Sport für Ältere, denn beim Linedance steht nicht nur die Bewegung im Vordergrund, sondern auch das Denken“, erläutert die Waldheimerin. So gibt es rund 60 verschiedene Tänze, für die wiederum andere Schritte gelten. Und die müssen sich die Tänzer einprägen.

Früher hat Angelika Verchau auch an Turnieren teilgenommen - mit Erfolg. In ihrem Haus stehen einige Pokale. Urkunden hängen an den Wänden. Auch die Abzeichen aus dieser Zeit hat die zweifache Deutsche Meisterin im Westerntanz als Erinnerung aufbewahrt. 2012 hat sie das letzte Mal an einem Wettbewerb teilgenommen. „Die Aufregung war jedes Mal da. Sie wird noch schlimmer“, begründet Angelika Verchau ihren Entschluss, von den Turnieren Abstand zu nehmen. Ihre Erfahrungen gibt sie gern als Trainerin in Hartha und beim Leisniger Kulturbund weiter. Ihre Schützlinge haben vor Kurzem das Tanzsportabzeichen in Bronze, Silber und Gold abgelegt. Um das zu bekommen, müssen die Teilnehmer verschiedene Tänze vorzeigen. „Bei Bronze sind es drei, bei Silber vier und bei Gold fünf“, so die Expertin. Eine dreiköpfige Jury, bestehend aus Standard- und Linedancern, bewertet die Teilnehmer.

„Die Tänzer müssen in einer Reihe tanzen und gleichmäßig anfangen. Dabei müssen sie immer lächeln. Das ist das Wichtigste“, so Angelika Verchau. Es macht sie stolz, dass alle Teilnehmer bestanden haben. Neue Ideen für ihren Unterricht holt sich die Waldheimerin bei bundesweiten Workshops. Ostern hat sich die Trainerin in ihrem Kalender bereits vorgemerkt. Da geht es zum Treffen der Linedancer nach Gardelegen.