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Kinderabendmahl in allen evangelischen Gemeinden geplant

Das Kinderabendmahl ist in der evangelischen Kirche umstritten. Dennoch ist es in den Gemeinden seit 1983 auf Beschluss ihres Vorstandes möglich. Nun sollen schon Erstklässler landesweit beim Abendmahl dabei sein.

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Dresden. Kinder sollen künftig in allen Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens am Abendmahl teilnehmen dürfen. Die 26. Landessynode hat am Montag in Dresden eine Ordnung dazu beschlossen, die ab Juli nächsten Jahres gelte, teilte das Landeskirchenamt mit. Die Praxis solle im gesamten Bereich der Landeskirche „mittelfristig“ einheitlich sein, sagte der Vorsitzende des theologischen Ausschusses der Synode, Ulf Liedke. Allerdings bleibe es den Gemeinden zunächst weiter selbst überlassen, ob und wann sie das Kinderabendmahl einführen. In wie vielen Gemeinden dieses jetzt schon praktiziert werde, konnte er nicht sagen.

Liedke zufolge sollen die Kinder künftig ab der Schuleinführung nach einer Unterweisung das Abendmahl feiern dürfen. Für den Gottesdienst bei erstmaliger Feier des Abendmahls soll den Gemeinden ein Entwurf an die Hand gegeben werden.

Dem Beschluss vorausgegangen war eine Diskussion mit den Gemeinden. Die Kritiker des Kinderabendmahls fürchteten vor allem, dass damit die Konfirmation entwertet werde, sagte Liedke. Auf der anderen Seite sei das Kinderabendmahl aber als Chance für die Familien gesehen worden. Es habe den deutlichen Wunsch gegeben, dieses in der Landeskirche einheitlich zu regeln.

Zudem hatte die Synode auf ihrer letzten Sitzung in dieser Legislatur unter anderem eine Bildungskonzeption und den Haushalt für 2014 beschlossen. Dieser liegt mit 4,65 Millionen Euro über dem von diesem Jahr. Ein ebenfalls beschlossener Gebäudeleitfaden legt fest, dass die Gemeinden ihre zusammen rund 4500 Gebäude erfassen und die Kosten für deren Erhalt beziffern sollen.

Im Januar beginnt die Wahl einer neuen Synode, die Mitte Juni nächsten Jahres zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentritt. (dpa)