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Kita zum Staunen

Erstmalig war am Montag die neue Einrichtung in Seifersdorf geöffnet. Dort stimmt jedes Detail.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Soeben fertig geworden und schon wieder zu klein: Auf diesen Gedanken konnte man gestern in der Kita Seifersdorf kommen. Die Gemeinde Wachau hatte als Bauherr zur offiziellen Einweihung und zu einem Tag der offenen Tür eingeladen und schon im Foyer gab es kein Durchkommen. Schulkinder sahen sich genauso um wie Senioren oder junge Eltern, viele mit kleinen Kindern. Sandra Witzschel mit ihrem kleinen Lucas auf dem Arm ist von den Räumen begeistert. „Die Kita ist optimal. Die großzügigen Räume, die Helligkeit. Es ist wunderschön“, sagt die junge Mutter aus Seifersdorf. Sie hat ihren Sohn für die Einrichtung angemeldet. „Ich finde es sehr wichtig, dass es eine Kindereinrichtung im Ort gibt. Momentan fahren wir noch jeden Tag nach Lomnitz. Ab Mai haben wir es kürzer“, sagt sie.

Impressionen aus der neuen Seifersdorfer Kita

Eröffnung der Kita in Seifersdorf:  Albrecht Nollau, Susanne Jetter, Brunhild Kurth, Christoph Stolte und Veit Künzelmann (v.l.).
Eröffnung der Kita in Seifersdorf: Albrecht Nollau, Susanne Jetter, Brunhild Kurth, Christoph Stolte und Veit Künzelmann (v.l.).
Josey May Keller (3) ist ab Juni in der Seifersdorfer Kita.
Josey May Keller (3) ist ab Juni in der Seifersdorfer Kita.
Kitachefin Constanze Liepke
Kitachefin Constanze Liepke

Eine der meistbeschäftigten Personen ist an diesem Nachmittag Konstanze Liepke. Sie ist die Leiterin der neuen Kita und muss Fragen im Minutentakt beantworten: Wo kommen die Kitakinder unter, wo die Krippenkinder? Worauf schlafen sie? Ist das der Sportraum? Auf jede Frage weiß sie die Antwort. Der Sportraum befindet sich gleich neben dem Eingang. Hier fällt der knallgrüne Fußboden auf. „Das ist ein Sportboden, er hält besondere Belastungen aus. Hier schlafen die Mädchen und Jungen im Kindergartenalter auch.“ Im vorderen Gebäudeflügel schließen sich die Gruppenräume für sie an. „Jeder hat dabei einen besonderen Schwerpunkt, es gibt einen, in dem die Kinder besonders viel malen und basteln können sowie einen Bauraum mit vielen Klötzchen und hier unseren Rollenspielraum“, sagt sie. Darin sind dann Kostüme zum Verkleiden, es gibt eine Spielküche und einen Spiegel. „Unser Konzept ist ja, dass die Kinder einen festen Gruppenraum haben, aber sich in der freien Zeit je nach Interesse sich einen Raum aussuchen können“, sagt Konstanze Liepke.

Es sieht aus wie im Zwergenland

Im hinteren Gebäudeflügel befindet sich durch eine Tür abgetrennt der Krippenbereich. Hier fallen die winzigen Waschbecken und Toiletten auf. So ähnlich muss es im Zwergenland aussehen. Auf den ersten Blick kurios: an einem langen Waschbecken sind vier verschiedene Wasserhähne montiert. Einer mit Schraubverschlüssen, beim nächsten müssen die Kinder auf einen Knopf drücken und bei den anderen einen Hebel betätigen, damit Wasser läuft. „Das dient der Feinmotorik. Es sind jedes Mal unterschiedliche Bewegungen, die die Kinder ausführen müssen.“ Bis ins letzte Detail wurde also auf die Bedürfnisse der Kinder geachtet.

Mindestens so beachtlich wie das Gebäude ist seine Entstehung. „Es entstand in einer Bauzeit von nicht einmal einem Jahr“, sagte der Wachauer Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU). „Erstaunlich ist auch, dass es während der Bauphase keine Probleme gab. Das spricht für die Qualität der Planungen, aber auch für die Ausführung der Arbeiten“, sagte er. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Beteiligten. Auch die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) war überrascht. „Schöner kann eine Woche nicht beginnen“, sagte sie. „Erstaunlich ist die hohe Zahl an Krippenplätzen. Dass sie gebraucht werden zeigt, dass die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde auf einem guten Weg ist. Glückwünsche kamen auch vom Seifersdorfer Pfarrer Thomas Slesazeck und Hans-Jürgen Klein vom Landratsamt Bautzen. Die meisten Lacher erntete Pfarrer Christoph Stolte, Vorstand Diakonie Dresden. „Das wunderbarste für die Kinder ist die Nähe zur Feuerwehr. Über Nachwuchs muss sich die Seifersdorfer Wehr wohl keine Sorgen mehr machen.“ Dietmar Fischer von der örtlichen Feuerwehr freute das. Er überreichte zur Eröffnung der Seifersdorfer Kita ein Luftbild der neuen Einrichtung. Zufrieden ist auch die Ortsvorsteherin von Seifersdorf Kathrin Schulze (Offene Bürgerliste). „Wir freuen uns sehr, dass es so ein schöner Kindergarten geworden ist. Wir haben auch lange dafür gekämpft.“

Betreuung beginnt am 4. Mai

In den nächsten Wochen werden die neue Kitaleiterin und ihre Mitarbeiterinnen noch jede Menge zu tun haben. Ein Teil der Einrichtung und auch das Spielzeug werden noch angeliefert. Am 4. Mai beginnt die Betreuung der Kinder. Dafür ist dann die Diakonie verantwortlich. Acht Personen werden in der Kita arbeiten. - Es ist vorgesehen, die Einrichtung von 6 bis 17 Uhr zu öffnen. Morgens wird mit einer Gruppe begonnen. Dort werden die Kinder angenommen, die frühzeitig in die Kita gebracht werden. Wenn es im Laufe des Morgens mehr Kinder werden, kommen sie dann in ihre Stammgruppen. Es wird je zwei Krippen- und Kindergartengruppen geben. Der Betrieb beginnt jedoch mit einer kleinen Anzahl von 18 Kindern. So soll ihnen die Eingewöhnung erleichtert werden. Knapp 1,6 Millionen Euro kostete die Kita, der Freistaat beteiligte sich zusammen mit Bund und Landkreis an dem Bauvorhaben. Gemeinsam steuerten sie rund 840 000 Euro bei. Den Rest bezahlte die Gemeinde Wachau.