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Klappe fällt – Straße dicht in Görlitz

Filmteams gehören in Görliwood schon fast zum Stadtbild, dadurch bedingte Straßensperrungen auch. Aber diesmal nervt es offenbar deutlich mehr als sonst.

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© nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Görlitz. Der Görlitzer ist ein toleranter Mensch. Zumindest wenn es ums Filmdrehen hier geht. Jedenfalls war er es bisher. Aber in den vergangenen Tagen kam irgendwie alles zusammen: gleich drei Filmdrehs und Straßenbaustellen, die keiner mehr zählen kann. Nun wurden für den „Zauberlehrling“ und den „Hauptmann“ noch zusätzlich Straßensperrungen nötig – in einigen Fällen in unmittelbarer Nähe zu Baustellen. Das hat manchen umleitungsgeplagten Görlitzer doch wütend gemacht. Am Sonnabend etwa war die Leipziger Straße gesperrt, um auf der Landeskronstraße zu drehen. „Das Verbotsschild stand aber erst unten an der Mündung Landeskronstraße, sodass die Autofahrer alle die Leipziger Straße von der Krölstraße kommend eingebogen sind und dann auf der schmalen Straße wenden durften“, sagt ein Görlitzer.

Am Mittwoch traf es jene, die in der Jochmannstraße parken wollten. Von 10 bis 22 Uhr galt ein beidseitiges Haltverbot wegen des „Hauptmann“-Drehs. Doch selbst am frühen Nachmittag keine Spur von Schauspielern oder Regisseur. Das hat besonders im Kinderhaus Bethanien für Unmut gesorgt. Man sei nicht informiert worden, habe erst durch die Schilder vom geplanten Dreh erfahren. Und zwar mit Erschrecken, wie Kita-Leiterin Caroline Strenczek sagt. Wie sollen Eltern so ihre Kinder holen? Sich zu beschweren überlasse sie diesmal den Eltern. Sie selbst hatte sich schon einmal im Rathaus über ein beidseitiges Haltverbot am Jahresanfang beschwert – wegen Gulliarbeiten – und sich eine unfreundliche Antwort abgeholt.

Straßenverkehrsbehörde, Filmbeauftragte Kerstin Gosewisch und die Aufnahmeleitung des „Hauptmann“-Films saßen just am Mittwoch zusammen, um solche Dinge zu besprechen. „Selbstverständlich nehmen wir die Hinweise ernst“, sagt Kerstin Gosewisch. Definitiv würden Produktionsfirmen aufgefordert, Anwohner und Anlieger vorab zu informieren. „Vom Dreh für ‚Der Hauptmann‘ wissen wir, dass das beispielsweise im Handwerk vorbildlich funktioniert hat. Auch rund um den Untermarkt wurden Gespräche geführt.“ Und in der Kita Jochmannstraße? Auch dort, sagt Frau Gosewisch. „Der Kita wurde dabei auch mitgeteilt, dass es kein Problem ist, wenn Eltern ihre Kinder bringen und holen.“ Auf den Schreiben an die Anwohner, die in den Briefkästen verteilt wurden, seien die Ansprechpartner der Produktion mit Kontaktdaten benannt. Beim „Zauberlehrling“ sei das ebenfalls so gewesen, inklusive Informationen zu Nachtdrehs. „Ich habe nichts bekommen“, sagt wiederum ein Untermarkt-Anwohner. „Mich haben die Dreharbeiten aber auch nicht gestört.“