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Klassentreffen beim Benefizspiel

Am Freitag treten Döbelner Fuß- und Handballer zum alljährlichen Duell an. Der Erlös kommt dem Nachwuchs zugute.

Von Dirk Westphal
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Im Jahr 2010 gab es das erste Benefizspiel der Fußballer des Döbelner SC gegen die Handballer der HSG Neudorf/Döbeln. Viele Akteure von damals sind auch dieses Jahr wieder dabei.
Im Jahr 2010 gab es das erste Benefizspiel der Fußballer des Döbelner SC gegen die Handballer der HSG Neudorf/Döbeln. Viele Akteure von damals sind auch dieses Jahr wieder dabei. © Frank Korn

Döbeln. Freitagabend in der Döbelner Stadtsporthalle. Zum achten Mal stehen sich die Handballer der HSG Neudorf/Döbeln und die Fußballer des Döbelner SC in einem Benefizspiel gegenüber. In den bisherigen Vergleichen hatten viermal die Handballer und dreimal die Fußballer die Nase vorn. Im vergangenen Jahr gewannen die Kicker mit 41:25. Wichtiger als das Ergebnis ist allerdings die Spendensumme für den guten Zweck, die in diesem Jahr den Nachwuchsabteilungen beider Vereine zugutekommt.

Es war im Jahr 2010 als sich Sachsenligahandballer André Richter und Bezirksligafußballer Sebastian Seidel beim Bier auf ein Trainingsspiel gegeneinander einigten. Die Idee kam so gut an, dass ein Benefizspiel draus wurde. Am Freitag gibt es ab 19.30 Uhr die nächste Auflage dieser schönen Tradition kurz vor Weihnachten, die nur einmal unterbrochen wurde. „Es ist prinzipiell ein gutes Ereignis, auch als Jahresabschluss für die Sportler und Zuschauer beider Vereine“, sagte Steve Böttger, Sportlicher Leiter der HSG Neudorf/Döbeln. „Und wenn dann noch etwas für die Jugendabteilungen herausspringt, ist es doch eine ehrenwerte Sache, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.“ So sieht das auch DSC-Präsident Thomas Kolbe: „Ich find die Veranstaltung grundsätzlich richtig klasse, weil es eine tolle Werbung für den Sport in Döbeln ist. Es treffen sich zwei der größten und populärsten Vereine der Region und es kommt noch etwas für den Nachwuchs dabei heraus. Etwas Besseres kann es doch nicht geben.“

Von der Idee überzeugt sind nach wie vor die beiden Väter des Benefizspieles. Und auch wenn sie knapp zehn Jahre älter sind, stehen sie bei der diesjährigen Auflage auf der Platte. Sebastian Seidel, der seine aktive Laufbahn beendet hat, engagiert sich seit Herbst als Co-Trainer der Landesklassefußballer des Döbelner SC. „Es dient einer guten Sache und hat sich durchgesetzt“, freut er sich. Dagegen sieht es André Richter eher sportlich. „Wir wollen unsere Führung auf 5:3 ausbauen, die Schmach des Vorjahres ausmerzen“, sagt er lachend, wobei er den Zweck des Spieles nach wie vor als sehr positiv empfindet. „Das erste Spiel haben die Fußballer verloren, da kennen sie das Gefühl für diesmal ja schon“, wirft der HSG-Routinier den Fehdehandschuh aber schon mal hin.

Von den Fußballern kommen mit Toni Bunzel, Max Glaffig, Leon Bauer und Patrick Peschel vier Kicker der aktuellen Mannschaft zum Einsatz, die derzeit von Verletzungssorgen geplagt ist. So kümmerte sich Spielertrainer Toni Bunzel um Verstärkungen, die er in ehemaligen Spielern des Vereins fand, die 2010 dabei waren. So laufen Torsten Jentzsch, Steffen Zerge vom Roßweiner SV, Martin Schwibs vom HFC Colditz sowie Sebastian Gasch und Manuel Natzschka, die nicht mehr aktiv sind, auf. „Ich bin irgendwo immer noch mit dem Verein verbunden und für den guten Zweck bin ich dabei, auch weil ich mit der Truppe noch Kontakt habe“, sagte Tormann Torsten Jentzsch. Sein ehemaliger Teamgefährte Martin Schwibs: „Es wird eine gute Geschichte für einen guten Zweck. Da musste ich nicht lange überlegen.“

Auf der Gegenseite ist es die aktuelle Sachsenligamannschaft der HSG Neudorf/Döbeln, die sich für die vorjährige Niederlage bei den Fußballern revanchieren will. Spannung erscheint da programmiert, zumal der Modus wie jedes Jahr den Ausgang offenlässt. So werden zunächst werden 30 Minuten Fußball, danach 30 Minuten Handball gespielt. Erzielen die Handballer beim Fußball ein Tor, zählt dieses doppelt. Ein Tor der Fußballer beim Handball zählt dagegen dreifach. „Wir freuen uns, wenn viele begeisterte Zuschauer zum Spiel kommen und eine lustige und spannende Veranstaltung erleben“, sagte Steve Böttger. Dafür sorgen werden auch die Hallensprecher Michael Thürer und Reinhard Zerge, welcher für den erkrankten Sebastian Lormis einspringt, der bislang immer am Mikro stand. „Ich bin zwar weder Mitglied des Döbelner SC noch der HSG Neudorf/Döbeln, aber begrüße Initiativen zur Förderung des Kinder- und Jugendsportes. Deshalb bin ich ehrenhalber wieder dabei, solch eine Aktion zu unterstützen“, so Thürer. 

Uli Löser, Leiter des Döbelner Nachwuchszentrums Fußball, begrüßt die Aktivität ebenfalls und weist auf die Bedeutung des Nachwuchssportes in der Gesellschaft hin. „Es ist wichtig, die Kinder von der Straße zu holen und mit dem Sport Werte zu vermitteln. Von Spaß und Freude bis hin zu Integration.“ Entsprechend sieht er solch eine Aktion wie das Benefizspiel auch als Chance, Probleme anzusprechen. Denn es werde immer schwieriger, die Kinder und Leute hinter dem Ofen hervorzulocken.

Das allerdings wollen die beiden Vereine nicht nur im Alltag, sondern eben auch am Freitagabend. „Wir freuen uns über jeden Zuschauer, der in die Halle kommt und die Aktion mit seiner Eintrittsspende unterstützt“, sagte HSG-Präsident Steffen Händler und fügte an: „Es wird wieder ein Spektakel geboten, bei dem der Spaß nicht zu kurz kommen wird.“

Benefizspiel Handballer HSG Neudorf/Döbeln gegen Fußballer Döbelner SC. Beginn: Freitag, 21. Dezember, 19 Uhr, in der Stadtsporthalle. Eintritt: Spende 3 Euro.

Benefizspiel

In den Nachwuchsabteilungen des Döbelner SC und der HSG Neudorf/Döbeln treiben derzeit insgesamt etwa 350 Kinder und Jugendliche aktiv Sport.

Beim Döbelner SC stehen neun Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb, außerdem gibt es eine Bambinigruppe. Ähnlich sieht es bei der HSG Neudorf/Döbeln aus, wo neun Nachwuchsteams in den verschiedenen Ligen aktiv sind. Zudem trainieren die Jüngsten in drei Mini-Sportgruppen.

Bei beiden Vereinen kümmern sich rund 20 Übungsleiter und Betreuer um die Mannschaften und sichern wöchentlich jeweils 20 Trainingseinheiten sowie die Punktspiele am Wochenende ab.

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