Freital
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Klaus Hoffmann zum ersten Mal in Freital

Der Berliner Liedermacher stellt im Stadtkulturhaus sein neues Album vor. Das Publikum darf sich auch auf alte Lieder freuen.

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Klaus Hoffmann gehört zur ersten Riege der Liedermacher in der Bundesrepublik.
Klaus Hoffmann gehört zur ersten Riege der Liedermacher in der Bundesrepublik. © PR

Seine Erweckung als Liedermacher hatte Klaus Hoffmann mit dem belgischen Chansonnier Jaques Brel, den er, auch mit ins Deutsche übertragenen Texten, unter anderem auf seinem ersten Album 1975 interpretierte. In seinen eigenen Liedern hält der Schauspieler und Sänger, der 1951 im damaligen Westberlin geboren wurde und dort lebt, persönliche Erinnerungen und Erlebnisse fest. Als politisch interessierter und aktiver Mensch kommentiert er aber auch immer wieder das Zeitgeschehen.

Mehr als vierzig Alben hat Hoffmann bisher veröffentlicht, sein jüngstes ist im Oktober 2018 erschienen. Es heißt „Aquamarin“ wie der wasserfarbene Edelstein, der seit Alters her der Glücksstein der Seefahrer ist. Die neuen Lieder handeln denn auch von Aufbruch und Ankunft. Nun gastiert Hoffmann im Stadtkulturhaus Freital, drei Tage vor seinem 68. Geburtstag.

Herr Hoffmann, waren Sie schon einmal in Freital?

Nee, ich war immer nur in Dresden, zum Beispiel 2018 mit der musikalischen Lesung „Afghana“ im Kleinen Haus des Staatsschauspiels. Wie weit ist Freital denn von Dresden entfernt?

Dresden und Freital haben eine gemeinsame Stadtgrenze, im Grunde wachsen die Städte ineinander. Was wissen Sie denn über Freital?

Nicht viel. Es gab unter dem Stichwort Freital ein paar nicht so gute Meldungen zu Situationen, die bedenkenswert sind. Aber ich habe mich da in der Bewertung zurückgehalten, weil ich denke, dass Themen wie Fremdenhass weit über die Stadt hinausreichen. Das ist ein globales Problem, mindestens aber eines der Bundesrepublik. Die ganzen Polarisierungen laufen in eine Richtung, die ich als Liedermacher und Autor nicht mitmachen will. Ich habe mich schon immer dagegen gewehrt, politisch in Uniformen gesteckt zu werden, ich bin eher der Freidenker.

Ihre Position ist aber eher links?

Ich bin der SPD nahe, aber ich bin kein Mitglied irgendeiner Partei. Meine Positionen bestimme ich selbst. Ich war immer ein Grenzgänger zwischen Ost und West. Meine Familie lebte im Westen Berlins, die Verwandtschaft im Osten, die wir gern besuchten. Vor allem aber wurde ich es durch die Übernahme der Titelrolle in dem Film „Die neuen Leiden des jungen W.“ von Ulrich Plenzdorf, der ja in der DDR spielt.

Sie durften dann auch 1983 als erster Liedermacher der Bundesrepublik in der DDR bei einem Open-Air in Berlin auftreten. Wie es heute für Sie, wenn Sie in den Osten kommen?

Sagen wir so, es ist ein Gemischtwarenladen geworden. Natürlich war es damals anders, die klare Trennung auch in den Haltungen gibt es nicht mehr. Ich stelle aber fest, dass es im Osten einen Mangel an Kulturarbeit im weitesten Sinne gab und immer noch gibt. Dass da eine Bewegung wie Pegida schon so lange existieren kann, macht mir Angst.

Worauf darf sich das Publikum in Freital freuen?

Ich komme mit einem zweistündigen Programm mit neuen und alten Liedern, dazwischen erzähle ich Geschichten. Hawo Bleich begleitet mich auf dem Flügel, und ich selbst spiele Gitarre.

Das Gespräch führte Thomas Morgenroth.

Das Konzert: 23. März, 19 Uhr, Stadtkulturhaus Freital, Karten zwischen 22 und 32 Euro, 1 0351 65261822.

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