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Kleines bei den Zwergantilopen

Die Dikdiks haben Nachwuchs. Im Gegensatz zu ihrer afrikanischen Heimat müssen sie im Zoo nichts befürchten.

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© René Meinig

Von Lars Kühl

„Guck mal, ein Rehkitz!“ Man möchte dem kleinen Jungen auf den ersten Blick ungern widersprechen, muss es aber. Entschieden sogar. Denn das, was dort noch etwas wackelig seine Gehversuche unternimmt, ist kein junges Reh, sondern ein Dikdik. Es ist nicht nur viel kleiner, sondern dazu auch noch eine Antilope. Die kleinste Art der Welt. Ausgewachsen sind die Wiederkäuer kaum größer als Hasen.

Dieses Exemplar hier im Dresdner Zoo ist noch winziger: Es ist ein Neugeborenes, gerade einmal einen Monat alt. Kaum ein Kilo schwer, es ist ein Weibchen. Hendrik Collmar, der zuständige Revierleiter, ist zufrieden, wie sich das Jungtier entwickelt. Immer öfter verlässt es seine schützende Kiste und geht ins Freie auf Erkundungstour. Die dünnen Beinchen bieten schon guten Halt. In vier bis fünf Monaten ist das Dikdik ausgewachsen.

Wahrscheinlich wird es dann bald abgegeben. In freier Natur, in Ostafrika und Namibia, würde der Vater den geschlechtsreifen Nachwuchs nach acht Monaten auch vertreiben. So ein Dikdik-Pärchen lebt monogam. Die Dresdner Zwergantilopen teilen sich ihr Gehege mit Grauhals-Kronenkranichen. Im August gab es auch bei den hübschen Vögeln einen Zugang, ein Weibchen aus dem Tierpark Hagenbeck.

Das namenlose kleine Dikdik interessiert sich weniger für die neue Nachbarin. Auch die Besucher und ihre blitzenden Fotoapparate stören das Kleine kaum. Es erschrickt nicht, denn Blitze begleiten auch die Gewitter und Regenfälle, die in seinem angestammten Lebensraum, der Dornbuschsavanne, des Öfteren niedergehen, erklärt Tierpfleger Collmar. Seit 2012 gelingt dem Dresdner Zoo die Zucht von Kirk-Dikdiks. Das aktuelle ist bereits das achte Jungtier. Sechs davon sind groß geworden.

Eine gute Quote, findet Collmar. Er gibt den Antilopen Pellets und Saftfutter. Bis zu einer Schulterhöhe von 40 Zentimetern können sie wachsen, bei einem Gewicht von 5,5 Kilogramm. Nicht gerade viel für die vielen Feinde, die sie in der Wildnis haben. Riesenschlangen, Wildkatzen oder Adler und Paviane haben es auf die niedlichen Antilopen abgesehen. Die sind deshalb sehr scheu. Bei Gefahr ergreifen sie die Flucht und erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 40 Kilometern pro Stunde. Dabei geben sie einen Alarmruf von sich. Der klingt etwa so: „Dsik-dsik“.