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Klinikluft ist der Harfe nicht gut bekommen

Jetzt wird in Großenhain eine Klinikharfe angeschafft – die lässt sich desinfizieren und ist auch viel leichter.

Von Birgit Ulbricht
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Victoria Fuchs spielt viele Instrumente. Auch die Harfe beherrscht sie.
Victoria Fuchs spielt viele Instrumente. Auch die Harfe beherrscht sie. ©  Anne Hübschmann

Großenhain. Die Großenhainer Klinikluft ist der Harfe von Victoria Fuchs nicht gut bekommen. Zu trocken, zu warm. Das Ergebnis sind feine Haarrisse. Die Schönste unter den Instrumenten sollte zunächst zu ihrem Schöpfer zurück – dem bayerischen Harfenbauer André Schubert in Markt Wald. Doch inzwischen haben sich die Instrumentenbauer Zillmann-Milbradt aus Meißen der Harfe angenommen. 

Sonst haben es Caroline Zillmann und Steffen Milbradt häufiger mit Gitarren, Lauten und Geigen zu tun. Eine Harfe ist etwas ganz Besonderes. Die Instrumentenbaumeister werden das Mädel wieder zum Klingen bringen. Schon Mitte Januar könnte das Instrument in frischem Ton zu hören sein.

Auch dass für die Reparatur wohl eine größere Summe draufgehen wird – Ehrensache. Die Österreicherin lächelt. Genaugenommen strahlt sie. Sie kann gar nicht anders. Liebevoll streicht sie über das Instrument, das ihre einst eine Pädagogin für Frühförderung in die Hand gedrückt hatte, mit dem Wunsch, sie möge für die Menschen da sein. Die Musiktherapeutin Victoria Fuchs, selbst gerade einmal 30 Jahre alt, lebt dieses Vermächtnis jeden Tag. Ihre geliebte Harfe wird sie dann wieder in Großenhain spielen.

Allerdings, und sie lacht verschmitzt, Verwaltungschef André Gubsch wird bald eine Klinikharfe anschaffen. Die Klinikleitung hat beschlossen, im Therapiealltag eine Klinikharfe einzusetzen. Die heißt echt so und kommt aus Amerika. 

Die Harpsicle Harps werden in den USA in der Werkstatt des Familienunternehmens William Rees gefertigt, und sie hat für Mediziner einen entscheidenden Vorteil: Die Harfe lässt sich desinfizieren. Auf der Intensivstation unerlässlich. Denn ihr Korpus besteht aus laminierter Birke, Vorderstange und Wirbelstock sind aus massivem Ahorn. 

Im Tonumfang steht sie der Harfe aus Kirschbaum und Fichte kaum nach. Und natürlich ist diese Harfe deutlich leichter. Victoria Fuchs lobt den neuen Klangkörper schon jetzt. Ihre eigene Harfe wird trotzdem erklingen. Zu besonderen Anlässen. Schließlich soll sie den Menschen Freude bereiten.