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Klostergeschichte für zu Hause

Die Festung Königstein startet eine neue Schriftenreihe. Die erste Ausgabe zeigt ein kaum bekanntes Kapitel.

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© Marko Förster

Königstein. Mit einer Sonderausstellung widmet sich die Festung Königstein derzeit ihrer Klostervergangenheit. Vor 500 Jahren lebten auf dem Felsplateau für kurze Zeit Einsiedlermönche. Unter dem Titel „Mönche auf dem Königstein, und wie der böse Samen Doctor Luthers‘ sie vertrieb“ ist die Schau noch bis 1. November zu sehen. Wer will, kann sich auch über die Ausstellung hinaus informieren. Die Bergfestung hat jetzt eine neue Broschüre über das spätmittelalterliche Kloster herausgegeben. Es ist die erste Ausgabe einer neuen Schriftenreihe.

„Die Klostergründung auf dem Königstein im Jahr 1516 war bisher eine weitgehend unbekannte Episode“, erklärt Autor Markus Bitterlich, wissenschaftlicher Mitarbeiter auf der Festung und Kurator der Sonderausstellung. „Es gibt kaum bauliche Relikte aus dieser Zeit, sodass Besucher nur wenig über das Kloster erfahren konnten.“ Mit der Ausstellung habe sich das geändert. Einer der Höhepunkte ist die noch erhaltene, aber für Besucher nicht zugängliche Klosterpforte.

Parallel zur Schau gewährt nun auch die neue Broschüre „Das Kloster des Lobes der Wunder Mariae auf dem Königstein“ Einblicke in dieses kurze Kapitel aus der Geschichte des Königsteins. Auf 24 Seiten erzählt Bitterlich von dem Cölestinerorden in Europa, der mittelalterlichen Klosterlandschaft in Sachsen und der bewegten Reformationszeit: Warum entstand ausgerechnet auf dem Königstein ein Kloster? Wie lebten die Mönche hier? Und warum verschwand der Konvent nach nur acht Jahren wieder?

Abbildungen zeigen erhaltene Dokumente, Drucke, Handschriften und Relikte aus der Klosterzeit. Spezielle Visualisierungen machen Lage, Grundriss und Aussehen des Konvents anschaulich. „Wir verweisen auch auf die Stelle an der Festungsmauer, an der einige Stufen zum damaligen Eingang des Klosters erhalten sind“, sagt Bitterlich. „Besucher können sie dadurch leichter entdecken.“

Die Broschüre ist für vier Euro im Informationsbüro im Brunnenhaus der Festung Königstein erhältlich. Eine Fortsetzung der Schriftenreihe ist für weitere Themen und Ausstellungen geplant. (SZ)