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Kreischa bekräftigt Baupläne an der Kläranlage

Bei einer Einwohnerversammlung hat die Gemeinde Argumente für die umstrittene Schlammreinigung vorgelegt.

Von Yvonne Popp
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Auf dem Gelände der heutigen Kläranlage im Ortsteil Gombsen will die Gemeinde Kreischa eine weitere Anlage bauen. Doch seit Jahren gibt es Streit darum.
Auf dem Gelände der heutigen Kläranlage im Ortsteil Gombsen will die Gemeinde Kreischa eine weitere Anlage bauen. Doch seit Jahren gibt es Streit darum. © Andreas Weihs

Wohin mit den Rückständen aus der Kläranlage? Dieses Thema beschäftigt die Gemeinde Kreischa schon seit geraumer Zeit. Bereits Anfang der 2000er-Jahre hatte der Kreischaer Wasser- und Abwasserbetrieb (KWA) mit der Planung zum Bau einer Klärschlammvererdungsanlage begonnen. Diese sollte auf dem Gelände der alten Kläranlage an der Lockwitzer Straße entstehen. Mithilfe großer Schilfbeete wird in einer solchen Anlage Schlamm, der beim Klären von Abwasser entsteht, in ein erdähnliches Endprodukt umgewandelt. Obwohl es theoretisch verkauft werden könnte, wird es in den meisten Fällen in einer Verbrennungsanlage entsorgt.

2003 reichte die Gemeinde den Bauantrag für die Anlage beim Landratsamt zur Genehmigung ein. Dieser wurde auch positiv beschieden. Doch eine Hauseigentümerin hatte dagegen geklagt. Kreischa nahm einige Änderungen an der Planung vor und reichte sie erneut ein.

Das zuständige Landratsamt entschied auch hier wieder, dass die Klärschlammvererdungsanlage gebaut werden kann. Dagegen wehrte sich die Anwohnerin erneut. Das Verwaltungsgericht in Dresden hatte aber keine Einwände gegen die Baugenehmigung. Doch auch damit gab sich die Frau nicht zufrieden und ging wiederum in Berufung.

Weil sich nun auch bei anderen Anwohnern Unmut gegen den Bau der Anlage regt, hatte die Gemeinde Kreischa am vergangenen Dienstag zur Einwohnerversammlung eingeladen, bei der das Projekt noch einmal ausführlich vorgestellt wurde. Rund 40 Anwohner aus dem unmittelbaren Umfeld der geplanten Anlage waren der Einladung gefolgt. Ähnlich wie die Klägerin sorgten sie sich um den Gestank und die Rentabilität einer solchen Anlage.

Mit Geruchsbelästigungen sei quasi nicht zu rechnen, erklärte Michael Blumberg, Geschäftsführer des zuständigen Planungsbüros. Auch was die Baukosten betrifft, konnte er die Anwohner beruhigen. Ursprünglich 1,3 Millionen waren vorgesehen. Inzwischen seien die Baupreise zwar gestiegen, sagte er. Dennoch stehe fest, dass sich die recht große Investition schnell rechnet, denn bisher wird der anfallende Klärschlamm in Kreischa alle sechs Wochen von einem externen Unternehmen abgeholt, gepresst und dann in die Verbrennung gegeben. Laut Bürgermeister Frank Schöning (FBK) fallen so zwischen 29 000 und knapp 40 000 Euro pro Entsorgung an. Mit einer Klärschlammvererdungsanlage würden diese Kosten entfallen beziehungsweise deutlich reduziert, da die Schilfbeete nur alle acht bis zwölf Jahre beräumt werden müssten.

Ob und wann die Anlage in Kreischa gebaut werden kann, steht nach wie vor nicht fest. Das Verfahren liegt beim Oberverwaltungsgericht in Bautzen bei einem Güterichter, ruht derzeit aber. Das Ergebnis ist offen.

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