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Kreischaer Maschinenbauer expandiert

Die Firma J+P Maschinenbau verlegt einen Produktionszweig nach Dippoldiswalde. Das bringt Vor- und Nachteile.

Von Yvonne Popp
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Service- und Anlagenmonteur Mirko Rost testet eine neue Endverpackungsmaschine.
Service- und Anlagenmonteur Mirko Rost testet eine neue Endverpackungsmaschine. © Foto: Andreas Weihs

Noch blinkt die Kontrollleuchte auf der großen Endverpackungsmaschine rot. Wäre sie schon regulär in Betrieb, würde das einen Defekt signalisieren. Doch bevor es so weit ist und sie 100 Päckchen Pumpernickel zu je 500 Gramm pro Minute in Kartons verpacken kann, muss sie noch die Feinabstimmung durchlaufen. Eine Zwei-Mann-Aufgabe bei der J+P Maschinenbau GmbH. Während Programmierer Carsten Häfner die Software der Maschine optimiert, justiert Industriemechaniker Mirko Rost verschiedenen Bauteile vorsichtig nach. Zwischendrin zeigen kurze Durchlauftests, dass sie dabei auf dem richtigen Weg sind.

1992 gegründet, hat sich die Firma aus dem Kreischaer Ortsteil Sobrigau auf die Herstellung von Maschinen für ganz unterschiedliche Verpackungslösungen spezialisiert. Neben ausgeklügelter Technik zeichnet die Sobrigauer Anlage auch ein hoher Bedienkomfort aus. „Darauf legen wir sehr viel wert“, sagt Geschäftsführer und Gesellschafter Ulli Jensen. Zusammen mit seiner Schwester Susanne und Schwager Frank Schicke leitet er die Geschäfte im Sobrigauer Fachbetrieb, der rund 40 Endverpackungsmaschinen pro Jahr an Kunden in aller Welt ausliefert.

Der Familienbetrieb ist gut aufgestellt. Durchschnittlich zehn Prozent Umsatzwachstum pro Jahr kann er verzeichnen. „2018 haben wir die Umsatzmarke von 10 Millionen Euro nur knapp verfehlt“, berichtet Ulli Jensen. Auch die Zahl der Mitarbeiter wächst stetig. Allein im vergangenen Jahr stieg sie von 56 auf 61. Inzwischen sind noch einmal drei Angestellte dazugekommen. Noch im vergangenen Sommer war Ulli Jensen davon ausgegangen, dass sich der Betrieb weitere fünf Jahre am jetzigen Standort halten kann. Doch steigende Auftragszahlen und die wachsende Belegschaft hatten den Platz auf dem Betriebsgelände in Sobrigau schneller knapp werden lassen als gedacht. Eine Erweiterung war nun keine Option mehr, sondern ein Muss.

Die einzige Möglichkeit, sich am Standort durch einen Zukauf von Land vergrößern zu können, habe sich im vergangenen Sommer aber recht schnell zerschlagen, da das betreffende Grundstück nicht zum Verkauf stand, erklärt Jensen.

„Seitdem haben wir geplant, gesucht und verhandelt und jetzt schließlich im Gewerbegebiet Reichstädt ein Grundstück erworben“, berichtet der 42-Jährige weiter. Auf dem 18 000 Quadratmeter großen Areal in dem Dippoldiswalder Ortsteil befand sich früher ein Betonwerk, zu dem auch eine 1 500 Quadratmeter große Halle gehört. In diese will J+P Maschinenbau die Fertigung der einzelnen Maschinenteile auslagern. Entwicklung und Endmontage sollen in Sobrigau bleiben.

Weiterer Anbau problemlos möglich

„Im Mai beginnen wir mit der Großreinigung der Halle in Reichstädt“, erklärt Ulli Jensen. Danach sollen Heizung, Belüftung, Elektrik und sämtliche Medien installiert werden. Jensen ist optimistisch, dass die Umbauarbeiten bis zum Herbst abgeschlossen sind, sodass die Teilefertigung noch vor Ende dieses Jahres umziehen kann. Dass diese Entwicklung für einige Mitarbeiter große Veränderungen mit sich bringt, habe die Geschäftsleitung bedacht, betont Jensen. Ihm ist klar, dass sich für Teile der Belegschaft der Arbeitsweg erheblich vergrößert. Immerhin 25 Minuten dauert die Fahrt von Sobrigau bis Reichstädt.

Das Geschäft läuft so gut, dass Chef Ulli Jensen den Unternehmensstandort nun teilweise verlagern muss. 
Das Geschäft läuft so gut, dass Chef Ulli Jensen den Unternehmensstandort nun teilweise verlagern muss.  © Foto: Andreas Weihs

Doch abgesehen davon spricht vieles für den neuen zweiten Standort. Zum Einen sind in der Reichstädter Halle noch zwei Lastkräne installiert, die von J+P Maschinenbau weiter genutzt werden können. Zum Anderen setzt Jensen auch darauf, dass der neue Standort attraktiv für Arbeitnehmer aus der Osterzgebirgs-Region ist. Industrie gibt es dort kaum, sodass viele von ihnen täglich bis Dresden pendeln müssen. Eine Arbeitsstelle, die auf der Hälfte des Weges liegt, würde eine erhebliche Entlastung für potenzielle Mitarbeiter bringen, argumentiert er. Ein weiterer Punkt, wenn nicht sogar der wichtigste ist, dass das Reichstädter Areal so groß ist, dass dort problemlos angebaut werden kann, sollten sich die Geschäfte weiter so gut entwickeln wie bisher.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/freital und www.sächsische.de/dippoldiswalde vorbei.

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