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Bankklau am Gersdorfer Gedenkstein

An der B 176 in Höhe des Abzweiges Gersdorf ist eine rustikale Bank entwendet worden. Sie war sogar an Fundamente festgeschraubt. Die Stadt Hartha hat Anzeige erstattet.

Von Sylvia Jentzsch
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Am Denkmal für die Gefallenen der Schlacht von 1813 an der B176 stand eine massive Holzbank. Die Sitzgelegenheit wurde diese Woche gestohlen.
Am Denkmal für die Gefallenen der Schlacht von 1813 an der B176 stand eine massive Holzbank. Die Sitzgelegenheit wurde diese Woche gestohlen. © SZ/DIetmar Thomas

Hartha/Gersdorf. Kaum zu glauben, aber wahr. In der dieser Woche ist die rustikale Bank neben dem Gedenkstein für die Gefallenen der Schlacht bei Gersdorf im Jahr 1813 geklaut worden. Passiert ist das in der Zeit von Montag bis Donnerstag.

„Am Sonntag war noch alles in Ordnung“, sagte Bürgermeister Ronald Kunze. Die Stadt sei am Donnerstag über das Fehlen der Bank informiert worden und habe den Diebstahl zur Anzeige gebracht.

Eine solche Bank wurde am Gersdorfer Gedenkstein in der Zeit zwischen Sonn- und Donnerstag gestohlen.
Eine solche Bank wurde am Gersdorfer Gedenkstein in der Zeit zwischen Sonn- und Donnerstag gestohlen. © privat

Bank mit Bolzen befestigt

„Es ist unfassbar. Die Bank war mit Bolzen an zwei Streifenfundamenten befestigt. Diese Maßnahme war keine Diebstahlsicherung, sondern sollte das Umkippen der Bank verhindern“, so der Bürgermeister.

Nun ist der Platz leer. Der Bürgermeister bittet um die Mithilfe der Bevölkerung bei der Aufklärung des Bankklaus. „Wer etwas gesehen hat oder bemerkt, dass der Gartennachbar eine neue Bank mit Gebrauchsspuren hat, möge sich bei der Stadtverwaltung oder der Polizei melden.

Die Stadt will erst einmal warten, ob die Bank wieder „auftaucht“. Einen Ersatz soll es auf jeden Fall geben. Denn sie wurde gut frequentiert. „Vor allem von Fußgängern oder Radfahrern, die eine Pause einlegten“, so Ronald Kunze.

Sitzgelegenheit seit 2010

Erst im vergangenen Jahr seien defekte Teile von Mitarbeitern des Bauhofes ausgetauscht worden. Die Sitzgelegenheit gibt es seit dem Jahr 2010. Damals wurde die erste Erinnerungstafel der touristischen „Route de Saxe“ entlang der Strecke des Frühjahrsfeldzuges von Napoleon Bonaparte neben dem Gedenkstein enthüllt.

Die Pflege des Gedenksteins übernahmen in der Vergangenheit der ehemalige Bürgermeister Gerald Herbst und der ehemalige Archivar Joachim Störr.

Am 5. Mai 1813 starben mehr als 1.000 Soldaten und Offiziere im Gefecht bei Gersdorf, als napoleonische Truppen in ihrem Frühjahrsfeldzug gegen Preußen und Russen kämpften. Ihnen zu Ehren werden am Jahrestag der Schlacht jedes Jahr am Gedenkstein Blumen und Gebinde niedergelegt.

Gedenkstein wurde 1913 eingeweiht

Auf Initiative des ehemaligen Pfarrers Eisermann war er an der heutigen Bundesstraße 176 aus Anlass des 100-jährigen Jahrestages des Gefechtes 1913 eingeweiht worden.

Nicht nur über die gestohlene Bank ärgert sich der Bürgermeister. Am Donnerstag mussten die Mitarbeiter des Bauhofes Scherben an der Zentralhaltestelle an der Sonnenstraße/Dresdener Straße wegräumen. Unbekannte hatten eine Seitenscheibe eingeschlagen. Der entstandene Schaden wird auf 800 Euro beziffert. Hinzu kommen die Schmierereien auf den Glasfronten.