Machen Waldheimer JVA-Beamte mit Häftlingen gemeinsame Sache?

Waldheim. Dass Bedienstete einer Justizvollzugsanstalt (JVA) eine besondere Beziehung zu Gefangenen aufbauen, ist ab und an in Filmen zu sehen. Doch, was sich in der JVA Waldheim abgespielt haben soll, entspringt keinem Drehbuch.
Drei Syrer sollen bei einem Lieferanten außerhalb der JVA Betäubungsmittel bestellt haben. Diese sollen von einem Justizbeamten abgeholt und in Lebensmittellieferungen für eine Kochgruppe in der JVA versteckt worden sein. Die Abgabe sei dann während des gemeinsamen Kochens von den Bediensteten an die Gefangenen erfolgt.
Beamte vom Dienst freigestellt
Jetzt laufen bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz Ermittlungsverfahren gegen drei Justizvollzugsbedienstete der JVA Waldheim wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.
"Es besteht der Verdacht, dass sie bereits seit einigen Jahren gemeinsam mit drei inhaftierten Syrern in der JVA Betäubungsmittel verkaufen", erklärt Ingrid Burghart, Oberstaatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Chemnitz.
Die beschuldigten Beamten der JVA Waldheim befinden sich nicht in Untersuchungshaft. Sie wurden jedoch vom Dienst freigestellt.
In den vergangenen Jahren habe es bereits einmal ein Verfahren gegen einen Justizanwärter der JVA Waldheim gegeben. Dieser sei zwischenzeitlich rechtskräftig verurteilt.
Drogenküche aufgebaut
Er habe einem damaligen Insassen, der sich im offenen Vollzug befand, geholfen, in Oelsnitz eine Drogenküche aufzubauen. "In diesem Zusammenhang gab es jedoch keine Anhaltspunkte, dass Betäubungsmittel in die JVA verbracht wurden", so die Oberstaatsanwältin.
Der Justizanwärter habe freiwillig den Dienst quittiert. Er sei zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Wie viele Verfahren es wegen Drogenfunden in der JVA Waldheim bereits gegeben hat, kann Ingrid Burghart nicht sagen. Es komme jedoch allgemein immer wieder vor, dass Drogen in Justizvollzugsanstalten eingeschmuggelt werden.