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Urteil gegen Döbelner Messerstecher ist rechtskräftig

Der 27-jährige Viktor O. wurde wegen Totschlags zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Nun befindet sich der Döbelner im Maßregelvollzug. Wie es dann weitergeht.

Von Cathrin Reichelt
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Nach vier Verhandlungstagen wurde das  Urteil gegen den Döbelner Viktor O. gesprochen.  Inzwischen ist es rechtskräftig.
Nach vier Verhandlungstagen wurde das Urteil gegen den Döbelner Viktor O. gesprochen. Inzwischen ist es rechtskräftig. © haertelpress Haertel Press

Döbeln/Chemnitz. Vor reichlich einem Monat ist am Landgericht Chemnitz das Urteil gegen Viktor O. gefallen: Neun Jahre Haft. Inzwischen ist das Urteil rechtskräftig.

Zwar hatte der Verteidiger des 27-Jährigen, Rechtsanwalt Martin Göddenhenrich, wenige Tage nach dem Urteilsspruch Revision eingelegt, diese dann aber wieder zurückgezogen.

„Der Verurteilte befindet sich bereits zur Vollstreckung der neben der Strafe angeordneten Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus im Maßregelvollzug“, erklärt Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart von der Staatsanwaltschaft Chemnitz, auf Nachfrage dieser Zeitung.

Maßregel wird vor Strafe vollzogen

Grundsätzlich wird die Maßregel vor der Strafe vollzogen, wenn das Gericht neben der Unterbringung nach den Paragrafen 63 und 64 des Strafgesetzbuches eine Freiheitsstrafe angeordnet hat.

Die Zeit, die der Döbelner im Maßregelvollzug verbringt, wird auf die Haftstrafe angerechnet. Je nachdem, wie lange die Behandlung in der psychiatrischen Klinik dauert, besteht die Möglichkeit, dass Viktor O. gar nicht in ein Gefängnis muss.

Richter Janko Ehrlich hatte bei der Urteilsbegründung auch erklärt, in der Maßregel bestünden bessere Möglichkeiten, sich auf ein normales Leben in Freiheit vorzubereiten.

Das hänge nicht nur mit der intensiveren Behandlung und größeren Freizeitangeboten zusammen. „Sie kommen dort auch nicht an Drogen ran“, so Ehrlich.

Der jahrelange übermäßige Drogenkonsum und eine seit langem bestehende Schizophrenie waren Auslöser für die Tat. Viktor O. hatte am 14. Mai vergangenen Jahres einen 54-Jährigen in dessen Wohnung am Döbelner Niedermarkt mit 17 Messerstichen getötet.

Das Opfer war der Drogenlieferant des Täters. Möglicherweise habe der sich am Tatabend auch von dem 54-Jährigen mit homosexuellen Neigungen bedrängt gefühlt.

Polizeibeamten, von denen er sich noch in der Tatnacht widerstandslos festnehmen ließ, hatte Viktor O. auf der Fahrt zum Polizeirevier erklärt: „Ich habe zwei Jahre gekämpft. Jetzt bin ich frei.“