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Kronentor bis 2016 saniert

Das berühmte Kronentor des Dresdner Zwingers wird aufwändig saniert. Ab 2016 soll es in neuem Glanz erstrahlen.

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© dpa

Dresden. Das Kronentor im Dresdner Zwinger soll 2016 in neuem Glanz erstrahlen. In den markanten Eingang zu dem Barockareal, einem Wahrzeichen der Elbestadt, wurden seit Oktober 2012 bereits 275.000 Euro investiert, wie Finanzminister Georg Unland (CDU) am Mittwoch bei einem Besuch der Zwingerbauhütte in Dresden sagte. Für das Kronentor, das zuletzt vor 23 Jahren überholt wurde, stehen nach Ministeriumsangaben insgesamt 650.000 Euro bereit. Bisher wurden 22 Attikaskulpturen aus Sandstein restauriert und mit einer neuen Schutzschicht überzogen.

Sanierung im Dresdner Zwinger

Das Kronentor (l) des Zwingers in Dresden wird bis 2016 aufwändig saniert. In die Sanierung des markanten Einganges zu dem Barockareal flossen seit Oktober 2012 bereits 275 000 Euro. Für den Bauabschnitt Kronentor stehen nach Ministeriumsangaben insgesamt 650 000 Euro bereit.
Das Kronentor (l) des Zwingers in Dresden wird bis 2016 aufwändig saniert. In die Sanierung des markanten Einganges zu dem Barockareal flossen seit Oktober 2012 bereits 275 000 Euro. Für den Bauabschnitt Kronentor stehen nach Ministeriumsangaben insgesamt 650 000 Euro bereit.
Die Steinbildhauerin Maria Richter (r) und der Steinmetz-Lehrling Franz Naumann arbeiten an einer Brunnenfigur im Zwinger in Dresden.
Die Steinbildhauerin Maria Richter (r) und der Steinmetz-Lehrling Franz Naumann arbeiten an einer Brunnenfigur im Zwinger in Dresden.
Beschädigte Skulpturen stehen in der Zwingerbauhütte und warten auf die Aufarbeitung.
Beschädigte Skulpturen stehen in der Zwingerbauhütte und warten auf die Aufarbeitung.
Der Steinmetz Andreas Bönisch arbeitet an der Skulptur "Allegorie der Freigebigkei".
Der Steinmetz Andreas Bönisch arbeitet an der Skulptur "Allegorie der Freigebigkei".
Die Originalfigur ist schwer beschädigt.
Die Originalfigur ist schwer beschädigt.
Der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU, r) schlägt in der Zwingerbauhütte in Dresden symbolisch einen Stein an, aus dem die Zwinger-Skulptur "Minerva" durch den Steinbildhauermeister Hans-Christoph Pampel gefertigt werden soll.
Der sächsische Finanzminister Georg Unland (CDU, r) schlägt in der Zwingerbauhütte in Dresden symbolisch einen Stein an, aus dem die Zwinger-Skulptur "Minerva" durch den Steinbildhauermeister Hans-Christoph Pampel gefertigt werden soll.
Durch Grabungen im Zwingerhof wollen die Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen Antworten auf Fragen zur früheren Hofgestaltungen finden.
Durch Grabungen im Zwingerhof wollen die Archäologen des Landesamtes für Archäologie Sachsen Antworten auf Fragen zur früheren Hofgestaltungen finden.
Mit einer Drohne wird die archäologische Flächensondierung fotografiert.
Mit einer Drohne wird die archäologische Flächensondierung fotografiert.

Unland lobte die „herausragenden Leistungen“ der zehn Steinmetze und -restauratoren und Bildhauer sowie Lehrlinge der Zwingerhütte. Mit deren Hilfe werde „das Gesamtkunstwerk Dresdner Zwinger bewahrt, geschützt und wenn nötig auch wieder exakt und lebendig hergestellt“. Eine solche Einrichtung analog der Dombauhütten ist für ein profanes Gebäude bundesweit einmalig. Sie existierte bereits seit den 1920er-Jahren bis zur Auflösung 1965 und wurde nach der Wende wiederbelebt.

Der 1709 bis 1728 für höfische Feste und herrschaftliche Sammlungen erbaute Zwinger gilt als Hauptwerk europäischer Barockarchitektur. Die Anlage aus Bogen- und Langgalerien sowie Pavillons um einen symmetrischen Hof mit fast 700 Skulpturen auf Balustraden, Attika, Nischen und Konsolen ist eine der weltberühmten Sehenswürdigkeiten der Elbestadt. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde er als Domizil mehrerer Museen bis 1963 wiederaufgebaut, aus Geldmangel in der DDR aber nur zum Teil saniert. Der Freistaat investierte seit der Wende rund 58,4 Millionen Euro in seine Dauerbaustelle.

Hintergrund: Der Dresdner Zwinger

Der Dresdner Zwinger gilt als Hauptwerk der europäischen Barockarchitektur. Das zunächst zur Elbe hin offene Gebäudeensemble wurde 1709 bis 1728 im Auftrag des sächsischen Kurfürsten August der Starke (1670-1733) von Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) errichtet und von Bildhauer Balthasar Permoser (1651-1732) ausgestaltet.

Der symmetrische und mit vier Brunnenbecken versehene Hof wird von sechs Pavillons umrahmt, die durch mehrere Bogen- sowie eine Langgalerie verbunden sind. Einer von ihnen ist mit einem Glockenspiel aus Meissener Porzellan versehen.

Auf Balustraden, Attika und Nischen sowie Konsolen stehen fast 700 Skulpturen überwiegend frei, darunter 49 Originale aus der ersten und 73 Skulpturen aus späteren Bauzeiten. Im 19. Jahrhundert wurde die Nordseite mit der von Gottfried Semper entworfenen Gemäldegalerie im Stil der italienischen Hochrenaissance geschlossen.

Der Zwinger diente für höfische Feste und zur Aufbewahrung der herrschaftlichen Sammlungen. Im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört, wurde er bis 1963 mühsam wieder aufgebaut. Wegen Geldmangels konnten in der DDR nur Teile überholt werden.

Neben der Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau beherbergt der Zwinger die Porzellansammlung und den Mathematisch-Physikalischen Salon. (dpa)

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Im Internet: Informationen zum Kronentor