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Landrat bevorzugt Lampertswalde

Warum Arndt Steinbach einer Fahnenweihe in Riesa fern blieb und lieber zum hiesigen Feuerwehrjubiläum ging.

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© Claudia Hübschmann

Von Jörg Richter

Lampertswalde. Kommt er oder kommt er nicht? Zumindest für Lampertswaldes Bürgermeister Wolfgang Hoffmann gab es am Freitag keinen Zweifel, dass Meißens Landrat Arndt Steinbach (CDU) die Feierstunde anlässlich des 112. Gründungstages des hiesigen Löschverbandes besucht. Und das, obwohl es zeitgleich im Riesaer Stadtteil Gröba ein viel größeres Jubiläum zu feiern gab. Das 125. Gründungsfest der Gröbaer Feuerwehr wurde sogar mit einer Fahnenweihe gekrönt. Und auch wegen der Eröffnung der Neuen Burgfestspiele in Meißen wähnte mancher den Landrat eher in der Kreisstadt als in Lampertswalde.

Medaille für Wehrleiter

Doch Arndt Steinbach hielt Wort und erschien. „Wenn ich in Lampertswalde zugesagt habe, dann gehe ich auch hin“, sagte der Landrat und nannte noch einen Grund: „Ich mag die Lampertswalder“. Dass ihn diese Region des Landkreises Meißen am Herzen liegt, bewies er bereits zwei Tage später, als er zu seinem diesjährigen Sommerfest in den benachbarten Schlosspark Lauterbach einlud (SZ berichtete). Vor den Feuerwehrleuten in Lampertswalde äußerte er seinen Unmut über das Ergebnis der Haushaltsdebatte im sächsischen Landtag. „Es soll zusätzlich 1 000 Polizisten und 500 Lehrer geben. Alle haben mehr gekriegt, aber die Feuerwehr habe ich vermisst“, so Steinbach. Er wiederholte seine Forderung, dass die Fördermittel für die Feuerwehren erhöht werden müssen.

Obwohl Steinbach anschließend tatsächlich noch zu den Burgfestspielen nach Meißen fuhr, nahm er sich die Zeit, bei der Beförderung und Auszeichnung hiesiger Feuerwehrleute dabei zu sein. Eine besondere Auszeichnung hatte er für den Gemeindewehrleiter Michael Reiske parat. Er zeichnete ihn für sein hohes ehrenamtliches Engagement mit der Landkreismedaille aus Meißner Porzellan aus.

Kronospan sponsert Feier

Zu den Ehrengästen der Jubiläumsfeier gehörte auch ein Vertreter der Kronospan GmbH Lampertswalde. „Was Sie tun, ist außergewöhnlich, denn sie opfern ihre Freizeit, um anderen zu helfen“, begann Prokurist Uwe Lippert und entschuldigte sich bei dieser Gelegenheit für die vielen Fehlalarme, die durch Brandmeldeanlagen ausgelöst werden.

Reiske entgegnete, dass es glücklicherweise weniger geworden sind. Bis vor ein paar Jahren seien die Feuerwehren rund 60 Mal im Jahr umsonst zum Laminathersteller ausgerückt. Diese Zahl sei mittlerweile nur noch ein Drittel davon.

Lippert dankte den Kameraden ausdrücklich für den schnellen Löscheinsatz Anfang Mai, als ein Holzplatzgreifer in Brand geriet. „Das hätte ein Riesenschaden werden können“, so Lippert.

Nicht nur deshalb sei Kronospan dankbar und spendierte 2 500 Euro für die Festveranstaltung und den Tag der offenen Tür am Sonntag.