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Landratsamt warnt vor Rohmilch

Bakterien können schwere Krankheiten auslösen. Ein Hinweis aufs Abkochen an den Zapfstellen ist deswegen Pflicht.

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© Symbolbild/dpa

Freital. Das Landratsamt warnt vor dem unbedachten Verzehr von Rohmilch. „Gerade Kinder, vor allem Kleinkinder, können schwer durch nicht erhitzte Rohmilch erkranken“, heißt es. Auch für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Schwangere, Senioren und chronisch Kranke bestehen diese Risiken. Verbraucher sollten Milch unbedingt vor dem Verzehr abkochen.

Wegen der niedrigen Milchpreise auf dem Markt suchen Landwirte derzeit nach anderen Absatzmöglichkeiten, wie der Abgabe von Rohmilch ab Hof direkt an den Verbraucher. „Da diese Milch nicht erhitzt wird, könnte sie Krankheitserreger enthalten – darunter Keime wie Salmonellen, EHEC, Campylobacter, Staphylokokken, Yersinien und Listerien“, so das Amt.

Die Keime können schwere Krankheiten auslösen, wie Brechdurchfall, Nierenversagen, Gelenkentzündung, Blutvergiftung, Hirnhautentzündung. „Rohmilch ist durch ihren hohen Eiweißanteil ein sehr guter Nährboden für die Vermehrung von Bakterien aller Art. Sie unterliegt keinen mikrobiologischen Kontrollen“, heißt es. Deshalb muss der Milcherzeuger die Käufer gut sichtbar auf das Abkochgebot hinweisen.

Lediglich die Abgabe von „Vorzugsmilch“ sei unbedenklich. Im Landkreis gebe es allerdings keinen derartigen Erzeuger. Die Anforderungen für Vorzugsmilch sind hoch. Diese Milch darf nur durch staatlich zugelassene und kontrollierte Vorzugsmilchbetriebe hergestellt werden.

Die Warnungen des Landratsamtes haben einen ernsten Hintergrund. Ganze Kindergartengruppen könnten erkranken, wenn sie bei einem Bauernhofbesuch Rohmilch probieren. Auch in unserem Kreis gab es in der Vergangenheit derartige Fälle. „Hierbei können auch Straftatbestände erfüllt sein“, heißt es. (SZ/wei)