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Landschaften fest im Blick

Jochen Fiedler ist das ganze Jahr über in der Natur unterwegs. Die neuesten Bilder zeigt er ab Sonnabend in Neustadt.

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© Norbert Millauer

Von Katarina gust

Neustadt. So nah waren sich das Schloss Langburkersdorf und das Polenztal noch nie. Nur wenige Meter trennen die beiden. Was in der freien Natur unmöglich ist, schafft Jochen Fiedler spielend. Der Landschaftsmaler zeigt ab Sonnabend eine Auswahl seiner neuesten Bilder im Stadtmuseum in Neustadt. Es ist die erste Sonderausstellung im neuen Jahr. Und diese widmet sich traditionell der Kunst.

Knapp 30 Aquarelle, Pastelle und Ölgemälde hat der 53-Jährige, der in Cunnersdorf bei Hohnstein lebt und arbeitet, für die Schau mitgebracht. Darunter eine farbenfrohe Ansicht vom Schloss Langburkersdorf. Goldgelb strahlt die Fassade aus dem Bild heraus. Entstanden ist es im Frühsommer 2015. Mit Staffelei, Farbe und Pinsel ist Fiedler damals nach Langburkersdorf gekommen, um die malerische Schlosskulisse einzufangen.

Nur ein paar Meter weiter nimmt der Künstler den Betrachter mit ins Polenztal. Der Blick ins saftig grüne Tal hinunter ist weit. Im Vordergrund krümmt sich eine Kiefer, dahinter öffnet sich die Landschaft. Schroffe Felsen und sanfte Hügel wechseln sich ab. Doch der Blick bleibt am Wächter, einer markenden Felsnadel oberhalb des Polenztals, hängen. Das Spiel aus Licht und Schatten macht diese Szenerie so natürlich. Man ist mittendrin in der Sächsischen Schweiz. Und genau das ist es, was Jochen Fiedler ausmacht.

Der Maler, der seit fast 30 Jahren verheiratet ist und mit seiner Frau Runhild fünf Kinder hat, ist das ganze Jahr über in der Landschaft unterwegs, um sie festzuhalten. Meist mit dem Fahrrad. Denn nur so gelangt er an die unberührten Fleckchen. Er malt, zeichnet, aquarelliert und benutzt Pastellkreide. Auch Ölgemälde, wie der Blick zum Wächter im Polenztal, fertigt er. An die 150 Bilder entstehen jedes Jahr in Fiedlers Atelier. Je nachdem, mit welcher Technik er arbeitet. Malt er auf Papier, sind es mehr. Malt er auf Öl, sind es weniger. Die besten Bilder aus 2014 und 2015 zeigt er nun in Neustadt. Seine letzte Schau in der Kommune ist lange her. „Ich bin dafür extra über den Polenzer Berg gekommen“, scherzt der 53-Jährige. Welche Bilder in die Sonderausstellung kommen, das entscheidet der Künstler selbst.

Seit Montag ist er im Haus an der Neustädter Malzgasse unterwegs. Passend zum Ausstellungsort hat er die Werke ausgewählt. Mindestens vier Bilder sind direkt auf Neustädter Flur entstanden. „Ich versuche immer, neue Sachen auszustellen. Auch, um ein neues Publikum zu gewinnen“, erzählt er. Fiedler, der aus Cossebaude stammt, in Dresden studierte und auf dem Weißen Hirsch ein weiteres Atelier besitzt, hat einige Liebhaber in Neustadt: Kunstkenner, bei denen das eine oder andere Fiedlersche Bild zu Hause hängt. Sein Stil ist unverkennbar. Jochen Fiedler, der 1988 an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden diplomierte und Meisterschüler bei Gerhard Kettner war, hat eine eigene Bildsprache. Er malt die Natur so, wie sie ist: farbenfroh, lebendig dynamisch. Was rauskommt, wenn er an der Staffelei loslegt, können Besucher vom 30. Januar bis zum 3. April in Neustadt sehen.

Öffnungszeiten Stadtmuseum in Neustadt: Di.-Do., 10-16 Uhr; Fr., 10-14 Uhr, Sa./So./Feiertage, 13-17 Uhr; Mo. geschlossen.