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Laubenbrände verunsichern Kleingärtner

Zweimal innerhalb einer Woche brannten Gartenhäuser in der Bautzener Ostvorstadt aus. War es Brandstiftung?

Von Madeleine Siegl-Mickisch
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In einer Gartenanlage am Spittelwiesenweg brannte Ende Dezember eine Laube aus. Eine Woche später traf es ebenfalls in der Bautzener Ostvorstadt eine weitere Laube.
In einer Gartenanlage am Spittelwiesenweg brannte Ende Dezember eine Laube aus. Eine Woche später traf es ebenfalls in der Bautzener Ostvorstadt eine weitere Laube. © Toni Lehder

Bautzen. Das kleine Gewächshaus ist unversehrt, doch die Laube keine fünf Meter entfernt ist nur noch eine Brandruine. Lichterloh brennt das kleine Häuschen am Rand der Bautzener Gartenanlage „Am Spittelwiesenweg“ in der Nacht vom 27. zum 28. Dezember. 30 Feuerwehrleute rücken den Flammen zu Leibe.

Eine Woche später, am Abend des 4. Januar, geht schon wieder eine Laube in Flammen auf. Nur etwa 500 Meter Luftlinie vom ersten Brandort entfernt, diesmal inmitten anderer Gärten. Auch hier haben die Feuerwehrleute etwa zwei Stunden lang zu tun, um das Feuer zu löschen. Diesmal sind 40 Brandbekämpfer im Einsatz. Doch wirklich retten können sie das kleine Gebäude nicht. 

Schwierig gestalten sich die Löscharbeiten vor allem, weil die Feuerwehrleute mit ihren Fahrzeugen nicht direkt bis zum Brandort fahren können. So müssen sie wie schon im Fall der abgebrannten Laube am Spittelwiesenweg am Ende der öffentlichen Straße stehen bleiben und dann eine längere Wegstrecke mit Schläuchen überwinden.

Die Bautzener Ostvorstadt ist reich an Kleingärten. Allein zwischen Allende-Viertel und Spittelwiesenweg gibt es sechs unterschiedlich große Anlagen. Wie ein grünes U rahmen sie einen Teil des Allende-Viertels ein. Die meisten Parzellen liegen dabei abseits von Straßen und sind nur zu Fuß oder mit dem Rad über kleinere Wege zu erreichen.

„Das beunruhigt uns schon“, sagt Gisbert Noack, der Vorsitzende der Kleingartenanlage „Sonnenblick“, mit Blick auf die Brände. Bisher sei seine Anlage zum Glück noch nicht betroffen gewesen. Auch der Garten, in dem es zuletzt brannte, gehöre nicht zu den „Sonnenblick“-Parzellen, liege aber direkt daneben. „Es kann ja jeden treffen“, sagt Noack, „und man kann sich davor nicht schützen, wenn da so jemand herumlaufen sollte ...“

Dringender Rat für Kleingärtner

Die Vermutung, dass die Feuer gelegt wurden, liegt nahe. Ob es tatsächlich so war, ist aber noch nicht geklärt. In beiden Fällen dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei zur Brandursache noch an, wie Michael Verch von der Pressestelle der Görlitzer Polizeidirektion auf SZ-Anfrage mitteilt. Dabei werde auch dem Verdacht auf Brandstiftung nachgegangen.

Unabhängig davon, was bei den Ermittlungen herauskommt, hat Andrea Lange vom Bautzener Territorialverband der Gartenfreunde einen dringenden Rat für alle Kleingärtner: Sie sollten nicht auf eine Versicherung verzichten. „Wenn dann die Laube brennt, hat man gute Karten, den Schaden ersetzt zu bekommen.“ Der Verband informiere in Mitgliederversammlungen und Schulungen immer wieder darüber. 

Dank einer Gruppenversicherung über den Landesverband Sachsen der Kleingärtner bestehe die Möglichkeit einer günstigen Absicherung der Gartenlaube samt Inhalt gegen Feuer, Sturm und Hagel sowie Einbruch und Diebstahl schon ab 30 Euro Jahresgebühr. „Eigentlich sollte sich das inzwischen herumgesprochen haben“, sagt Andrea Lange. Doch bislang seien erst knapp 400 der rund 4.000 zum Territorialverband zählenden Kleingärten versichert, so die Verbandsvorsitzende. In der Geschäftsstelle könne sich dazu jeder Kleingärtner Rat holen, Infos und Formulare zum Ausfüllen gibt es auch auf der Internetseite des Territorialverbandes.

www.territorialverband-bautzen.de