Merken

Launix bringt Leben in leeres Gebäude

Das Software-Entwicklungsunternehmen ist jetzt in das ehemalige IB-Gebäude in Ebersbach umgezogen und hat große Pläne

Teilen
Folgen
© Matthias Weber

Von Holger Gutte

Jürgen Kloß und die anderen Mitarbeiter der Ebersbacher Firma Launix sind noch voll mit dem Einrichten des Software-Entwicklungsunternehmens in der Stadt beschäftigt. Die Zeit drängt. Am Freitag will Geschäftsführer Carl-Philip Hänsch zu einem Tag der offenen Tür bei Launix einladen. Sie sind gerade in die Spreedorfer Straße 7 unweit der Brücke „Blaues Wunder“ umgezogen. Dorthin, wo in dem riesigen Gebäude einst die „Kunstblume“ und zuletzt das Internationale Begegnungszentrum (IB) ihren Sitz hatte. Etwa 15 Jahre lang war es still geworden um den Gebäudekomplex mit seinem großen Garten dahinter. Das soll sich nun ändern.

Projektmanager Sven Kloß (links) und Azubi Philipp Lätsch haben für die SZ schon mal ihre Laptops in eines der Büro-Räume mitgenommen. Am Freitag lädt die Firma zum Tag der offenen Tür ein.
Projektmanager Sven Kloß (links) und Azubi Philipp Lätsch haben für die SZ schon mal ihre Laptops in eines der Büro-Räume mitgenommen. Am Freitag lädt die Firma zum Tag der offenen Tür ein. © Matthias Weber

Was vor sechs Jahren Carl-Philip Hänsch ganz klein begonnen hatte, ist peu á peu gewachsen. Noch im Studium hatte er damals, während er gerade seinen Master machte die Firma gegründet. Er wollte gleich nach dem Studium loslegen können, schildert Carl-Philip Hänsch. Um Software zu entwickeln, brauchte er anfangs nicht viel Platz. Ein Zimmer reichte ihm. Doch dann bekam er Aufträge, die er allein nur schwer erledigen konnte und bildete zudem einen Lehrling aus. Im November 2017 zog er deshalb mit seiner Firma Launix in die Goethestraße in Neugersdorf ins ehemalige Heimatmuseum um. Launix ist ein künstlicher Name. Lau steht dabei für die Lausitz und nix für das Betriebssystem Unix, mit dem in der Software-Firma viel gearbeitet wird.

„Schon nach einem Jahr war es dort wieder zu klein geworden. Sven Kloß gehört nun als Projektmanager seit diesem Jahr ebenso zum Team. Drei fest angestellte Mitarbeiter und zwei Lehrlinge sind mittlerweile bei Launix beschäftigt. Auch ein Informatik-Student von der Technischen Universität in Dresden hilft manchmal mit aus. Aber dabei bleibt es wahrscheinlich nicht. Nach den Plänen des Firmeninhabers soll das Software-Entwicklungsunternehmen weiterwachsen. Und er denkt auch schon darüber nach, einen dritten Lehrling als Fachinformatiker auszubilden. Philipp Lätsch ist jedenfalls froh, hier einen Ausbildungsplatz bekommen zu haben. Im April/Mai lernt er aus und ist Fachinformatiker. „Ich würde gern bei Launix bleiben“, sagt der 19-jährige Zittauer.

Jetzt hat Carl-Philip Hänsch erst einmal zwei große Büro-Räume im ehemaligen IB-Gebäude angemietet. Von hier aus will Launix nun noch mehr Software-Wünsche von Kunden in aller Welt erfüllen. Denn Launix hat bisher nicht nur Computerprogramme für Firmen in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und in Singapur erstellt. Die von Launix entwickelte Software „FOP“ ist speziell auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten. „FOP ist eine Beschreibungssprache, die automatisch reagiert“, schildert der Geschäftsführer. Und das Computerprogramm wächst mit den meist klein- und mittelständischen Unternehmen mit. Im Online-Zeitalter entwickeln die Launix-Mitarbeiter die Programme so, dass der Kunde den Prozess verfolgen und auch mal kurzfristig neue Wünsche einbringen kann. „Wir liefern keine Komplett-Pakete, sondern entwickeln individuelle Unternehmenssoftware“, erklärt Sven Kloß. Das System dafür hat Launix selbst programmiert. Es kann wie bei einem Legospiel Baustein für Baustein erweitert oder verändert werden, schildert der Projektmanager.

An diesem Freitag lädt Launix alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür, 15 bis 18 Uhr, in seinen neuen Firmensitz in die Spreedorfer Straße 7 in Ebersbach ein. Geschäftsführer Carl-Philip Hänsch will dabei seine Unternehmenspläne vorstellen. Vielleicht wird das Gebäude mal zu einem Technologiezentrum. Denn Platz für Web- oder Grafik-Designer oder andere Kommunikationsunternehmen wäre noch ausreichend im Gebäude da. Als kleine Abwechslung nimmt Launix am Freitag auch ihren kleinen „Lego-Bierautomaten“ in Betrieb. „Der kam auf der diesjährigen Computermesse Cebit gut bei den Besuchern an. Dort war Launix mit am Gemeinschaftsstand der IHK vertreten.