Merken

Leckereien für die Grüne Woche

Landwirtschaftsminister Schmidt stellte Sachsens Aufgebot für die Messe in Berlin vor. Das Elbland bekommt eine Extrawurst.

Teilen
Folgen
NEU!
© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Landkreis. Kennen Sie Tassen-Rührkuchen, Käsekrakauer oder naturtrübes Radler? Das sind drei der neuen Produkte, die Sachsens Ernährungswirtschaft vom kommenden Donnerstag an auf der Grünen Woche in Berlin vorstellt. Bereits zum 81. Mal findet dort unterm Funkturm die weltweit größte Leistungsschau der Branche statt.

„Die sächsischen Aussteller können testen, wie ihre Produkte bei den Verbrauchern ankommen, was die Konkurrenz so macht und sie können Geschäfte anbahnen“, beschrieb Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) gestern den Sinn des Ganzen in der Weinerlebniswelt der Winzergenossenschaft Meißen. Dorthin hatte er zur Präsentation des sächsischen Aufgebots für die Grüne Woche eingeladen.

Und das ist weiter gewachsen. In diesem Jahr zeigen 22 Betriebe als Hauptaussteller eine ganze Woche lang ihr Angebot. Hinzu kommen noch einmal 42 Aussteller, die nur tageweise vor Ort sind. Verbände aus der Ernährungs- und der Landwirtschaft sind ebenfalls mit eigenen Ständen in Berlin vertreten. Insgesamt fördere der Freistaat den Messeauftritt mit 415 000 Euro, bei Gesamtkosten von 670 000 Euro, erklärte der Minister.

Neben acht neuen Ausstellern sind auch gute alte Bekannte aus der sächsischen Ernährungswirtschaft auf der Grünen Woche zu treffen. So die Landfleischerei Schempp aus Tauscha oder das Staatsweingut Schloss Wackerbarth. „Sachsen zeigt auch in diesem Jahr auf der Grünen Woche in Berlin, was es kulinarisch und touristisch zu bieten hat“, erklärte Landwirtschaftsminister Schmidt. „Sachsen ist ein echtes Spezialitätenland“, so der Landwirtschaftsminister. „Darauf machen wir mit der Gestaltung unserer Halle in diesem Jahr besonders aufmerksam“.

Neben den bekannten, europaweit geschützten Produkten, wie dem Dresdner Christstollen, dem Lausitzer Leinöl und dem seit November 2015 geschützten Oberlausitzer Biokarpfen gibt es viele weitere regionale Köstlichkeiten, die auf eine lange Tradition zurückblicken. Dazu gehören Pulsnitzer Pfefferkuchen ebenso wie Kamenzer Würstchen oder der erzgebirgische Vogelbeerlikör.

Hergestellt werden all diese Köstlichkeiten von knapp 20 000 Mitarbeitern in den 355 Betrieben der sächsischen Ernährungswirtschaft. Der Umsatz der Branche lag 2015 bei 5,5 Milliarden Euro.

Nach der Lausitz und dem Erzgebirge wird sich in diesem Jahr das sächsische Elbland als Tourismusregion des Freistaates präsentieren. Der Verbandsvorsitzende, Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche, hofft, dass der Tourismus vom Auftritt bei der Grünen Woche profitieren kann. Die Besonderheit der Region sei ihre Einheit von „hochkarätiger Kultur- und Naturlandschaft“, erklärte er in Meißen. Insgesamt habe das Elbland im vergangenen Jahr 1,4 Millionen Übernachtungen gezählt, wofür 7 600 Gästebetten zur Verfügung stünden.

Als diesjährigen Höhepunkt in der Tourismusregion kündigte er das Jubiläum „180 Jahre Sekt-Tradition in Sachsen“ an. Denn Schloss Wackerbarth führt die Tradition der 1836 gegründeten Sektkellerei Bussard, der ersten sächsischen Manufaktur für moussierende Weine und gleichzeitig auch zweitältesten Sektkellerei Deutschlands fort.Wirtschaft