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Leerstand und Leerstand ist nicht dasselbe

186 Wohnungen der WBV sind derzeit ungenutzt. Die meisten Einheiten sind aber unsaniert.

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© Frank Korn

Von Frank Korn

Waldheim. Im Bestand der Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft mbH (WBV) stehen derzeit 186 Wohnungen und sieben Gewerbeeinheiten leer. Bei insgesamt 660 Wohnungen und 19 Gewerbeeinheiten ergibt das einen Anteil von 27 Prozent. Ina Pugell, Geschäftsführerin der WBV, relativiert diese Zahlen jedoch schnell. „Das klingt sicher viel, doch wir haben auch 150 unsanierte Wohnungen in unserem Bestand, die natürlich ebenfalls leer stehen. Im sanierten Bereich beläuft sich der Leerstand auf sieben Prozent“, sagte Pugell. Diese sieben Prozent seien ein Wert, bei dem sich das Unternehmen keine Sorgen machen müsse. Für die leerstehenden unsanierten Wohnungen fallen nur geringe Kosten an, da dort Heizung und Wasser abgestellt sind.

Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens bezeichnet die Geschäftsführerin als gut. „Die liquiden Mittel reichen aus, um die Kredite zu bedienen“, so Pugell. Die Summe, die noch abzuzahlen ist, sei auf unter drei Millionen Euro gesunken. Ab dem Jahr 2021 werden die Kredite nach und nach abgezahlt sein, sodass das frei werdende Geld dann für laufende Investitionen genutzt werden kann. Im Jahr 2016 hat die WBV etwa 1,5 Millionen Euro Umsatz aus der Vermietung erwirtschaftet. Der Überschuss aus dem vergangenen Jahr beläuft sich auf etwa 200 000 Euro.

Etwa 1,3 Millionen Euro investiert das Unternehmen in mehrere Projekte, die teilweise schon im vergangenen Jahr begonnen haben. So fließen etwa 850 000 Euro in die Komplettsanierung des Hauses an der Breitscheidstraße 26. „Es sollen sieben Wohnungen entstehen. Dafür nehmen wir Grundrissänderungen vor und bauen Balkone an“, berichtet die Geschäftsführerin. Zwei Wohnblöcke an der Hainichener Straße und Hauptstraße sollen mit Balkonen ausgestattet werden, was mit insgesamt 320 000 Euro zu Buche schlägt. Dabei sei das Unternehmen auch auf die Wünsche der Mieter eingegangen. „An einem Haus an der Hauptstraße wollten die Mieter keine Balkone, deshalb werden wir dort auch keine anbauen“, so Pugell. Bei Bedarf werde das sicher später nachgeholt. Schließlich werden 200 000 Euro in das Haus an der Breuningstraße 9 investiert. Dort sollen das Dach und die Fassade saniert sowie neue Fenster eingebaut werden.

Die demografische Entwicklung macht auch vor der WBV nicht halt. Deshalb überlege man genau, was saniert wird. „Wir haben etwa 20 bis 25 Wohnungen, die schnell bezogen werden können“, so Pugell. Aktuell zahlen die Mieter 3,90 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete. „Bei einer Neuvermietung steigt die Kaltmiete auf einen Betrag zwischen 4,80 und 5,30 Euro, weil die Wohnungen vor dem Einzug instand gesetzt werden“, sagte Ina Pugell.