Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Leichenteile in Badesee

Erneut ist in einem Leipziger Gewässer eine Leiche entdeckt worden. Erst im April war in einem Fluss eine Tote gefunden worden, deren Körper zerstückelt war.

Teilen
Folgen
NEU!
© dpa

Von Sven Heitkamp

Leipzig.Zum dritten Mal innerhalb von fünf Jahren ist in Leipzig eine zerstückelte Leiche gefunden worden: Zwei Schwimmer entdeckten am Donnerstagmorgen gegen 6:35 Uhr im Baggersee „Naturbad Nordost“ im Stadtteil Thekla mehrere Teile einer Leiche, die in einem Plastiksack steckten und im Wasser trieben. „Die Polizei wurde umgehend informiert, der See sofort weiträumig abgesperrt“, berichtete Polizeisprecher Uwe Voigt auf Anfrage. Die Tatortgruppe des LKA aus Dresden sowie Taucher seien zur Spurensuche und zur Spurensicherung im Einsatz. Auch der Leipziger Polizeipräsident Bernd Merbitz besuchte den Tatort.

Kräfte der Bereitschaftspolizei sollten unterdessen die Uferbereiche weiträumig absuchen. Offenbar sollten sie weitere Leichenteile finden. „An solchen Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, betonte Polizeisprecher Voigt am Mittag. Die Identität der Leiche blieb vorerst unklar. Sie wurde zunächst in die Gerichtsmedizin gebracht. Geheim gehalten wurde dabei sogar, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Es sei außerdem zu früh, um über mögliche Verbindungen zu anderen Morden zu spekulieren, so die Polizei.

Der grausige Fund wurde laut Medienberichten in der Nähe der „Finnlandsauna am Bagger“ gemacht. Ob es damit einen Zusammenhang zum mutmaßlichen Tötungsverbrechen gibt, war völlig unklar. Klar ist: Der beliebte Sauna-Betrieb war diese Woche wegen Baumaßnahmen geschlossen.

Genau vor drei Monaten war bereits die zerstückelte Leiche der Portugiesin Maria D. im Leipziger Elsterflutbecken gefunden worden. Ein Spaziergänger hatte sie nahe der Landauer Brücke entdeckt. Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt, die Sonderkommission „Brücke“ ermittelt nach wie vor. Die Frau hatte sich seit Jahren in Leipzig aufgehalten, hatte aber zuletzt keinen festen Wohnsitz und übernachtete bei einem Bekannten. Sie wurde nur 43 Jahre alt.

Schon im Oktober 2011 hatte ein junger Mann an seinem 23. Geburtstag einen gleichaltrigen Freund in seiner Leipziger Wohnung erstochen, die Leiche zerteilt und sie ebenfalls ins Elsterflutbecken geworfen. Er verbüßt seit vier Jahren eine lebenslange Haftstrafe.