Junge Frau in Leipzig getötet: Verdächtiger soll nicht in Haft kommen

Leipzig. Nach der Tötung einer 25-jährigen Frau im März 2020 in Leipzig soll ein junger Mann dauerhaft in einer psychiatrischen Klinik untergebracht und nicht angeklagt werden. Das hat die Staatsanwaltschaft Leipzig beim Landgericht Leipzig beantragt.
Wie die Behörde mitteilt, wird dem damals 19-jährigen Bulgaren vorgeworfen, in der Nacht vom 14. auf den 15. März 2020 eine 25-Jährige im Bereich der Bahngleise nahe der Rosa-Luxemburg-Straße in Leipzig getötet zu haben. "Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat", schreibt die Behörde. Deshalb sei eine Anklage und somit ein reguläres Strafverfahren nicht möglich.
Ermittlungen gegen weiteren Verdächtigen eingestellt
Die Staatsanwaltschaft hat deshalb beim Landgericht Leipzig ein sogenanntes "Sicherungsverfahren" beantragt, dass statt einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe eine Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus oder in einer Entzugsanstalt vorsieht. Über den Antrag muss nun das Gericht entscheiden. Bereits jetzt schon sitzt der Bulgare in einer Psychiatrie.
Gegen einen weiteren zur Tatzeit 32 Jahre alten Türken wurde das Verfahren der Staatsanwaltschaft zufolge eingestellt, da diesem "eine Tatbeteiligung nicht mit der für eine Anklage notwendigen Sicherheit nachgewiesen werden konnte".
Weitere Angaben zum Vorfall machte die Behörde am Dienstag nicht.