Leipzig. Am Mittwochvormittag haben erneut mehrere Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" in Leipzig eine wichtige Hauptverkehrsstraße lahmgelegt. Gegen 10 Uhr hätten sich zehn Menschen in der Nähe des Sportforums an der Jahnallee versammelt, wie eine Sprecherin der Gruppe mitteilte.

Sieben Frauen seien mit Bannern und Plakaten auf die Straße gegangen, um den Verkehr in Fahrtrichtung Bahnhof aufzuhalten. Einige Autos hätten sich noch an ihnen vorbeigedrängt, danach habe der Verkehr stillgestanden. Die Sprecherin der Gruppe nannte anfangs drei Menschen, die sich auf der Straße festgeklebt hatten.

Die Polizei zählte später fünf festgeklebte Menschen und zwei weitere Protestierende auf der Fahrbahn. Beamte lösten die Hände der Frauen von der Straße, damit der Verkehr wieder fließen konnte. Wegen des Verdachts der Nötigung wurden die sieben Frauen vorerst mit aufs Revier genommen.

Auch gegen einen Autofahrer wurden Ermittlungen eingeleitet. Laut Polizei besteht der Verdacht einer gefährlichen Körperverletzung - es gebe Hinweise auf strafbare Handlungen gegenüber einer Aktivistin, hieß es. Die Straßenblockade führte zu einem Stau, die Polizei leitete den Verkehr um.

Nach Angaben der Demonstranten ging es auch am Mittwoch um die immer wieder genannten Forderungen in Bezug auf eine stärkere Klima-Politik in Deutschland. Anlässlich des Internationalen Frauentags kam jedoch noch die Forderung nach mehr Feminismus hinzu. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: "Mehr Klimaschutz! Mehr Feminismus! = Mehr Gerechtigkeit!".

Der Klima-Gruppe "Letzte Generation" zufolge beteiligen sich bei den Protesten zum Internationalen Frauentag in Leipzig, aber auch am Nachmittag in Dresden ausschließlich Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA).

Erst Mitte Februar hatten mehrere Klima-Protestler die Beethovenstraße in Leipzig blockiert. Die Polizei löste die Blockade allerdings nach kurzer Zeit wieder auf. (mit dpa)