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Lern-Lounge in der DRK-Rettungswache

Damit genug Notfallsanitäter da und beruflich immer auf dem Laufenden sind, gibt es jetzt einen besonderen Raum in Dipps.

Von Mandy Schaks
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Lars Dittrich, Leiter für Aus-, Fort- und Weiterbildung beim Dippser DRK, weist die Rettungsdienstmitarbeiter Rico Fischer, Kai Musal, Antonia Werthmann, Tobias Wagner und Antonia Leutritz (v.l.) in die E-Learning-Plattform ein.
Lars Dittrich, Leiter für Aus-, Fort- und Weiterbildung beim Dippser DRK, weist die Rettungsdienstmitarbeiter Rico Fischer, Kai Musal, Antonia Werthmann, Tobias Wagner und Antonia Leutritz (v.l.) in die E-Learning-Plattform ein. © Foto: Egbert Kamprath

Dort, wo in der Dippser Rettungswache einst die Rettungsleitstelle war, ist eine Lounge. Der Raum wird dominiert von einer Couch-Landschaft und einem großen Flachbildschirm. Wenn die Rettungsdienstmitarbeiter mal gerade nicht zu einem Einsatz gerufen werden, versammeln sie sich hier. Dort machen sie nicht nur Pause. Hier bilden sie sich auch weiter – dank des digitalen Zeitalters. So sehen heute moderne Schulungsräume aus.

Der DRK-Kreisverband Dippoldiswalde nutzt die Möglichkeit, die die Bildungsportal Sachsen GmbH entwickelt hat und das DRK Bildungswerk Sachsen zur Verfügung stellt: Lernen unabhängig von Ort und Zeit. Das funktioniert digital, kommt insbesondere der jungen Generation entgegen, die mit dem Internet groß wird. In der Rettungswache Dippoldiswalde zum Beispiel liegt das Durchschnittsalter bei 32 Jahren, berichtet Vorstandsmitglied Michael Voigt. Und vom elektronischen Lernen hat auch der Arbeitgeber etwas. Beim DRK-Kreisverband sind rund 80 Mitarbeiter hauptamtlich beschäftigt. Sie arbeiten in den Rettungswachen Dippoldiswalde, Altenberg, Glashütte und Frauenstein. Dazu kommen sieben Azubis, die innerhalb von drei Jahren zum Notfallsanitäter ausgebildet werden. Doch einmal gelernt, das reicht nicht fürs Leben. Die Rettungsdienstmitarbeiter müssen jährlich zu Schulungen – obgleich sie fast immer im Einsatz sind. Für den DRK-Kreisverband bedeutete das, dass die Mitarbeiter mindestens für zwei Tage im Jahr für den Rettungsdienst ausgefallen sind. „Deswegen hatten wir noch keine personellen Engpässe“, sagt Voigt. Aber er ist froh, dass es jetzt leichter wird.

Die Mitarbeiter können nun einen Teil der Weiterbildung in den Wartephasen digital erledigen, sich zum Beispiel Lernvideos gemeinsam in der Lounge oder am Computer anschauen, Wissenstests aus der Ferne erledigen. Es wird in der Regel nur noch ein Tag Schulung im Jahr beim DRK Bildungswerk Sachsen nötig sein. Und Voigt ist überzeugt, dass beim gemeinsamen Lernen in der Gruppe in der Lounge sogar mehr hängenbleibt. Denn die Mitarbeiter haben unterschiedliche Erfahrungen und können sich gleich austauschen. So vorbereitet, kann dann das Wissen beim DRK Bildungswerk vertieft und angewendet werden. Falls während des Lernens in der Lounge ein Notfall eintritt und die Rettungsdienstmitarbeiter ausrücken müssen, kann das Lernprogramm am Bildschirm jederzeit wieder aufgenommen werden. „Es gibt einen ständigen Einstieg“, erläutert Jochen Kircheis, Leiter der Landesrettungsschule am DRK Bildungswerk Sachsen. Zudem seien die Einheiten relativ kurz.

Das DRK nutzt die digitalen Möglichkeiten auch bei der Ausbildung. Lehrlinge müssen in Deutschland über ihre Tätigkeiten ein Berichtsheft führen. Das geschieht nun nicht mehr auf Papier. „Es steht alles online zur Verfügung“, erzählt Antonia Leutritz, die im dritten Lehrjahr zum Notfallsanitäter ist. „Das ist ziemlich praktisch und erleichternd.“ Sie kann entscheiden, wann und wo sie die Aufgabe erledigen will. Auch die Nachwuchskräfte sucht sich das DRK übers Internet aus. „Die Bewerberflut wird nicht weniger“, sagt Voigt. Gingen früher um die 100 Anfragen ein, sind es heute immer noch 50 bis 60 Bewerbungen im Jahr. Da die Auswahl zu treffen, ist aufwendig. Denn die Interessenten kommen nicht nur aus der Region. Dafür müssen sie nun nicht mehr anreisen. Ein digitaler Kompetenztest hilft, die geeignetsten Bewerber herauszufinden. Der DRK-Kreisverband bietet pro Jahr drei Azubi-Stellen an.

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/dippoldiswalde vorbei.

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