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Leuben hat einen Stadtplan für Kinder

Regen perlt von ihm ab, die verzeichneten Straßen sind Lila und zusammengefaltet passt er in jede Hosentasche -  Hortkinder wissen, was Sechs- bis Zwölfjährige brauchen.

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Zufrieden hält Antje Skupin ihren neuen Stadtplan für Leuben in den Händen. Die bunte Gestaltung der Kinder ist sofort zu erkennen.
Zufrieden hält Antje Skupin ihren neuen Stadtplan für Leuben in den Händen. Die bunte Gestaltung der Kinder ist sofort zu erkennen. © René Meinig

Von Isabell Köhler

Er ist klein, wetterbeständig und sehr bunt. Der neue Stadtplan für das Ortsamtsgebiet Leuben wurde von Kindern aus dem Hort der 93. Grundschule und der Schule am Landgraben mitgestaltet. Der Stadtplan für die Sechs- bis Zwölfjährigen wird bis Sommer an Schulen verteilt und in Beratungsstellen ausgelegt. Antje Skupin erzählt wie das gelungen ist. Die Sozialarbeiterin bei der Mobilen Jugendarbeit Leuben ist Mitorganisatorin des Projekts.

Nachdem Leuben bei einer Jugendbefragung der Jugendhilfe Projektschmiede besonders schlecht abgeschnitten hat, haben sich im Juni 2017 Sozialarbeiter im Bezirk zusammengesetzt und erste Ideen entwickelt. „Wir haben einen Fragebogen gestaltet, um herauszufinden, was Kinder in der Broschüre sehen wollen“, sagt die Jugendarbeiterin. In dem Stadtplan sind Spiel- und Sportplätze sowie Bäder abgebildet, aber auch Anlaufstellen für Kinder, Jugendliche und Familien.

Die Piktogramme haben Grafiker nach den Ideen der Kinder gestaltet. „Entwürfe der Hortkinder sind auf der Rückseite zu sehen“, sagt Skupin. Auch andere Wünsche der Schüler finden sich in dem Stadtplan wieder, da sie ihre Umgebung anders als Erwachsene wahrnehmen. „Als die Straßen noch blau gekennzeichnet waren, haben uns die Kinder gefragt, woher das ganze Wasser kommt. Deshalb sind sie nun lila.“ Außerdem ist die Broschüre praktisch, denn Regen perlt von dem Papier ab und zusammengefaltet ist sie so klein, dass sie in jede Hosentasche passt.

Von 1 580 gedruckten Exemplaren werden 600 an Grundschüler der 4. Klasse ausgeteilt. Denn mit dem Übergang in eine Oberschule oder ein Gymnasium gehen die Fünftklässler ihre Wege zunehmend ohne Begleitung der Eltern. „Der Stadtteilfinder ist eine Hilfe für Schüler, um sich im Bezirk besser zu orientieren“, erklärt Skupin. Sie hofft, dass Kinder ihren Stadtteil aus einer anderen Perspektive entdecken, aber auch neu zugezogene Familien sich damit schnell in Leuben integrieren. Die Jugendarbeiterin fände es toll, wenn der Stadtplan an wichtigen Orten ausgehangen wird.

Ideen für die Zukunft hat Skupin auch schon. Sie wünscht sich eine Stadtrallye und einen Fotowettbewerb. Außerdem will die Sozialarbeiterin ihren Stadtplan für die über 13-Jährigen weiterentwickeln. Dazu wird eine App geplant, die bequem über das Handy aufgerufen werden kann. Auch die Darstellung des Stadtteils soll dem Alter der Nutzer angepasst werden.