Von Tobias Winzer
Nach dem tragischen Busunfall vom vergangenen Wochenende waren Rettungsdienste und Polizei gestern schon wieder im Dauereinsatz auf der Dresdner Autobahn. Innerhalb von drei Stunden krachte es auf dem vergleichsweise kurzen Stück zwischen den Abfahrten Dresden-Hellerau und Wilsdruff gleich dreimal. Todesopfer gab es diesmal glücklicherweise nicht. Drei Personen wurden aber zum Teil schwer verletzt. Die Autobahn 4 war über Stunden voll gesperrt. Der Verkehr musste durch die Innenstadt umgeleitet werden.
Unfälle auf der A4 in Dresden
Vergleichsweise harmlos begann es am Vormittag. Vermutlich durch einen geplatzten Reifen hatte ein Lkw um 10.48 Uhr zwischen Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt Feuer gefangen – genau dort, wo die Busse Freitagnacht zusammenstießen. Der routinierte Fahrer konnte den Laster gerade noch auf den Seitenstreifen abstellen und einige persönliche Dinge aus der Kabine retten, bevor die Flammen auf das geladene Tierfutter übergriffen. Als die Feuerwehr wenig später eintraf, brannte der Wagen schon lichterloh. Die Einsatzkräfte konnte verhindern, dass auch der Anhänger in Brand geriet. Verletzt wurde niemand. Wegen der Lösch- und Aufräumarbeiten musste die Autobahn bis 14 Uhr gesperrt werden. Es bildeten sich lange Staus.
Kurz nachdem der Lkw Feuer gefangen hatte, ging erneut ein Alarm in der Leitstelle des Rettungsdienstes ein. Um 10.53 Uhr krachten zwei Lkw zwischen der Raststätten Dresdner Tor und Wilsdruff zusammen. Nach bisherigen Erkenntnissen waren sie auf der rechten Spur direkt hintereinander unterwegs. Warum der eine auf den anderen auffuhr, ist noch ungewiss. Die Polizei ermittelt nun unter anderem, ob Unachtsamkeit oder plötzliches Bremsen die Ursache für den Unfall gewesen ist. Der 17 Jahre alte Beifahrer des hinteren Lkw wurde durch herumfliegende Teile in der Fahrerkabine verletzt. Zur Schwere seiner Verletzungen konnte die Polizei gestern Abend noch keine Angaben machen. Die Autobahn war viereinhalb Stunden bis 15.30 Uhr gesperrt.
Mit zwei Schwerverletzten endete dann ein Zusammenstoß gegen 13.45 Uhr. Nach Polizeiangaben war ein Sattelschlepper auf dem abschüssigen Autobahnabschnitt zwischen Hellerau und Wilder Mann auf einen kleineren Lkw vor ihm aufgefahren. Er soll schon zuvor in Schlangenlinien unterwegs gewesen sein. Der kleinere Lkw wurde durch die Kollision in die Fahrbahnmitte geschleudert, durchbrach die erste Leitplanke und kam erst auf dem Grünstreifen vor der zweiten Leitplanke zum Stehen. Der schiebende Laster zog nach rechts und blieb an der dortigen Leitplanke stehen. Das Fahrerhaus wurde dabei verdreht und zerstört. Die 52 und 22 Jahre alten Fahrer der beiden Lkw wurden jeweils schwer verletzt und mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Fahrer eines dritten Lasters, der durch den kleineren Lkw angeschoben wurde, hatte Glück und konnte sein Fahrzeug nach wenigen Metern zum Stehen bringen. Er blieb unverletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
Wegen der Bergung der Ladung und der Reparatur der Mittelleitplanke war die Autobahn bis zum Abend voll gesperrt. Auch die linke Spur in der Gegenrichtung war für Stunden dicht.